Projektbeschreibung
Auf digitalen Spuren osmanisch-türkischer Präsenz in Hamburg: OTHAPP
Kurzbeschreibung
Das Projekt möchte einer interessierten Öffentlichkeit die vielfältigen Spuren osmanisch-türkischer Präsenz in Hamburg mittels einer digitalen Stadtkarte interaktiv präsentieren und durch die Bereitstellung einer App (OTHAPP) die Möglichkeit bieten, diesen Spuren selbst oder im Rahmen von organisierten Führungen zu folgen.
Hierfür wurde in einem ersten Schritt im Sommersemester 2018 ein Seminar angeboten, in dem zunächst die Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich bzw. der Republik Türkei und Hamburg beleuchtet wurden. Im Vordergrund standen dabei nicht nur die wirtschaftlichen, diplomatischen und kulturellen Kontakte sowie deren räumlicher Verortung; es ging vor allem auch darum, der Präsenz und dem Wirken der ethnisch wie religiös heterogenen Gruppe der Osmanen (Armenier, Griechen, Juden, Muslime) und für die Phase nach 1923 von türkischen Staatsbürgern nachzuspüren. Ein besonderes Augenmerk galt dabei der Geschichte der (vor-)universitären Turkologie und ihren zahlreichen Beziehungen zu Hamburger Einrichtungen und Institutionen.
In einem im Wintersemester 2018/19 durchgeführten Praxisseminar wurde dann in einem zweiten Schritt eine digitale Stadtkarte Hamburgs erstellt, auf der zentrale Orte dieser Beziehungs- und Interaktionsgeschichte markiert und mit relevanten Informationen (Text, Bild, Film) versehen wurden. In einem letzten Schritt wurde diese interaktive Stadtkarte dann als App programmiert und graphisch gestaltet. Karte wie App sind so angelegt, dass die Möglichkeit besteht, sie stetig mit weiteren Plätzen sowie damit zusammenhängenden Informationen zu erweitern. Die Vorstellung und Bereitstellung der digitalen Stadtkarte Hamburgs sowie der App OTHAPP soll im Rahmen einer Veranstaltung - in enger Abstimmung mit den Jubiläumsfeierlichkeiten - geschehen.
Adressaten und Ziele des Projekts
Die digitale Stadtkarte und App OTHAPP sind sowohl für Studierende der Turkologie als auch für die interessierte Hamburger Öffentlichkeit gedacht. Die Anwendung soll helfen, sich der Stadt Hamburg aus interkultureller Sicht zu nähern und für wenig beachtete Aspekte der Stadt(geschichte) zu sensibilisieren. Studierenden bietet das Projekt die Gelegenheit, einen hamburgbezogenen Zugang zur osmanisch-türkischen Geschichte kennenzulernen, aber auch die Möglichkeit, praxisbezogene sowie interdisziplinäre Forschung zu betreiben. Die Anwendungen sollen beständig erweitert und ergänzt werden können, so dass eine nachhaltige Nutzung des Projektes über das Jahr 2019 gewährleistet ist.
Beteiligte Personen und Institutionen
Das Projekt wurde von Yavuz Köse (Arbeitsbereich Turkologie) gemeinsam mit einer Gruppe von Studierenden koordiniert (s.u.). Studierende der Turkologie waren ferner als Seminarteilnehmer/innen und als studentische Hilfskräfte involviert. Darüber hinaus wurden die technischen Aspekte des Projektes in Kooperation mit einem Studierenden der Informatik entwickelt. Für die graphische Gestaltung der App wurde ein Graphiker hinzugezogen. Für die Ermöglichung einer dauerhaften Nutzung der Anwendungen im außeruniversitären Bereich ist eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg vereinbart worden.
Beteiligte
Projektleiter
Yavuz Köse
Informatiker
Jaime Amate (Student)
Dr. Cristina Vertan (beratend)
Graphiker
Christoph Sündermann
Studentisches Team
Sommersemester 2018:
Anna Burghartswieser
Semira Dincel
Timur Güntemur
Jana Schierwater
Roman Shtefura
Wintersemester 2018/19:
Hatice Alkan
Zeynep Cayirli
Timur Güntemur
Halime Ilhan
Maryam Ishaq
Begüm Karismaz
Gkioul Kechagia
Lara Seidenberg
Kotaro Yuzawa
Literatur
Camilla Dawletschin-Linder / Amke Dietert (Hrsg.), Begegnungen – İlişkiler. Hamburg und die Türkei in Geschichte und Gegenwart. Hamburg: Landeszentrale für politische Bildung 2010.
Yavuz Köse (Hg.), Osmanen in Hamburg. Eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Hamburg: Hamburg University Press 2016. Url: https://blogs.sub.uni-hamburg.de/hup/products-page/publikationen/133/
Ein aus dem Jubiläumsfonds gefördertes Projekt der Abteilung für Geschichte und Kultur des Vorderen Orients