Schwerpunkt Studienjahr 2016: "Kulturrevolution"
29. August 2016, von AAI Webmaster
2016 jährt sich zum fünfzigsten Mal der Beginn der sogenannten „Großen Proletarischen Kulturrevolution“ in der VR China – kein Grund zum Feiern, aber ein Anlass zu Reflexion und Beschäftigung mit diesem Abschnitt der chinesischen Zeitgeschichte. Anregungen und Raum hierfür bieten nicht nur entsprechende Lehrveranstaltungen der Abteilung für Sprache und Kultur Chinas in den Bachelor- und Masterstudiengängen, sondern auch zahlreiche öffentliche Veranstaltungen.
Den Auftakt bildete im Januar und Februar die Ausstellung „Erinnern – Entsinnen: Ein Kunstprojekt zu 50 Jahren ‚Kulturrevolution‘“ (http://www.greatculturalrevolution.com/) in der Rathauspassage. Die Ausstellung war von Ni Shaofeng, Lektor der China-Abteilung, angeregt worden, der neben zwei weiteren Künstlern mit eigenen Werken vertreten war.
Am 20. Januar 2016 hielt Dr. Renate Noda, Leiterin der Abteilung Völkerkunde im Übersee-Museum Bremen, einen Vortrag mit dem Titel „Propaganda auf der Teetasse – Die Sprache der Objekte aus der chinesischen Kulturrevolution“.
Im Rahmen der Lessingtage des Thalia Theaters Hamburg folgten am 28./29. Januar zwei Aufführungen des Sprechtheaterstücks „Die Masse“ (https://www.thalia-theater.de/de/spielplan/repertoire/die-masse/) von Nick Yu Rongjun (Shanghai), das sich anhand eines Mordes während der Kulturrevolution mit Fragen von Schuld und Verantwortung zwischen Individuum und Gruppe auseinandersetzt. Übersetzt und eingeführt wurde es von Stefan Christ, seit Juni 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter der China-Abteilung.
Am 25. Mai war Prof. Dr. Barbara Mittler vom Institut für Sinologie der Universität Heidelberg zu Gast und referierte zum Thema „Der Erinnerung zum Trotz? Warum China immer noch an Mao glaubt“. Am 1. Juni folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Daniel Leese vom Institut für Sinologie der Universität Freiburg zu „Das Erbe der Kulturrevolution: Vergangenheitspolitik und Strafjustiz nach dem Tod Mao Zedongs“.
Ende Oktober werden in Deutschland erstmals private Farbaufnahmen der Fotografin und freien Journalistin Solange Brand gezeigt, die aus dem Jahr 1966, dem Beginn der Kulturrevolution, stammen. Die Ausstellung wird am 31. Oktober um 18 Uhr am Institut Français eröffnet, in Anwesenheit von Frau Brand und mit einer Einführung der Sinologin und Kunsthistorikerin Dr. Uta Lauer.
Im November wird die Ausstellung „Erinnern – Entsinnen: Ein Kunstprojekt zu 50 Jahren ‚Kulturrevolution‘“ während der „China Time Hamburg 2016“ (http://chinatime.hamburg.de/china-time-2016/) ein zweites Mal und um neue Werke erweitert in der Barlach-Halle K gezeigt.
Prof. Dr. Schulz Zinda und Dr. des. Barbara Wall vom Arbeitsbereich Koreanistik veranstalten im Wintersemester 2016/17 eine Filmreihe zur Kulturrevolution mit vier öffentlichen Aufführungen, jeweils mittwochs von 18 von 20 Uhr im Hauptgebäude der Universität, Hörsaal K:
26.10.2016 In the Heat of the Sun (阳光灿烂的日子, Jiang Wen, 1994)
16.11.2016 Das Blumenmädchen (Choe Ik-kyu, Pak Hak, 1972)
07.12.2016 Havoc in Heaven (大闹天宫, Wan Laiming, 1965)
11.01.2017 United Red Army (実録・連合赤軍 あさま山荘への道程, Kōji Wakamatsu, 2007)