Geschichte
In Hamburg stand die Wiege der deutschen Sinologie: 1909 wurde am Kolonialinstitut ein Lehrstuhl für "Sprachen und Geschichte Ostasiens" gegründet, den der Sinologe Otto Franke nach jahrelanger Tätigkeit im konsularischen Dienst übernahm.
Otto Franke (1863 - 1946)
Anders als damals in Deutschland üblich, war die Sinologie in Hamburg von Anfang an auch dem Verständnis des zeitgenössischen China gewidmet und befasste sich nicht nur mit dem Klassischen Chinesisch, sondern auch mit der modernen Umgangsprache. 1914 wurde die Ausrichtung dieses ersten Lehrstuhls in „Sprache und Kultur Chinas“ umbenannt.
In der Folgezeit wirkten mit Alfred Forke und Wolfgang Franke nacheinander zwei international sehr anerkannte Sinologen in Hamburg. Und als 1967 ein zweiter Lehrstuhl für „Staat und Gesellschaft Chinas“ eingerichtet wurde, konnte mit Liu Mau-tsai der erste chinesische Gelehrte in Deutschland für eine solche Position verpflichtet werden.
Auch Wolfgang Frankes Nachfolger Hans Stumpfeldt hat die Hamburger Sinologie geprägt und ihren ausgezeichneten Ruf in Deutschland und weit darüber hinaus gefestigt.
Heute wird die Sinologie in Hamburg durch drei Professuren vertreten: Schwerpunkt Sprache und Literatur Chinas (Barend ter Haar), Schwerpunkt Staat und Gesellschaft Chinas (Kai Vogelsang) und Ideengeschichte und Philosophie (Thomas Fröhlich). Weitere Schwerpunkte, wie Moderne Literatur oder Kunstgeschichte Chinas, werden durch unsere Lektoren und Lehrbeauftragten vertreten.
Magister
Der langjährige Magister-Studiengang ist zum WS 2007/2008 durch den Internationalen Master-Studiengang abgelöst worden.
Abschlussarbeiten Magister Sinologie I
Abschlussarbeiten Magister Sinologie II
Abgeschlossene Dissertationsprojekte Sino I und Sino II (nach alten Studiengängen) und nach neuer Promotionsordnung.
Literatur
Hans Stumpfeldt, „Zur Geschichte der Abteilung für Sprache und Kultur Chinas und des Arbeitsbereichs Koreanistik“, in: Ludwig Paul (Hg.), Vom Kolonialinstitut zum Asien-Afrika-Institut: 100 Jahre Asien- und Afrikawissenschaften in Hamburg, Gossenberg: Ostasien Verlag 2008, S. 52-80.
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