Vortrag: „Spalter-Material“ - Die Verwicklung des Verfassungsschutzes in die Verbreitung des Maoismus
25. Oktober 2017, von AAI Webmaster

Foto: M. Jacoby
Am Donnerstag, 9. November 2017, um 18 Uhr laden die ChinA und die Hamburger Sinologische Gesellschaft e.V. herzlich zum Vortrag von Mascha Jacoby, Doktorandin der Graduiertenschule „China in Europe, Europe in China. Past and Present“ und freie Journalistin, ins Asien-Afrika-Institut, Raum 123 ein.
Vor 50 Jahren erschien die »Mao-Bibel« in Westdeutschland. Kaum bekannt ist jedoch, dass der Maoismus schon in die Bundesrepublik kam, bevor die Studentenbewegung mit der Kulturrevolution flirtete. Anfang der sechziger Jahre, unmittelbar nach Chinas offenem Bruch mit der Sowjetunion, trafen immer mehr chinesische Propagandamaterialien ein. Ausgerechnet der Verfassungsschutz half der chinesischen Regierung ungebeten dabei, das „Spalter-Material“ zu verbreiten.
Der Vortrag wird darstellen, wie westliche Sicherheitsbehörden den sino-sowjetischen Streit nutzten, um die kommunistische Bewegung während des Kalten Kriegs zu bekämpfen. Insbesondere wird rekonstruiert, mit welchen Methoden der Verfassungsschutz in der ersten Hälfte der sechziger Jahre Pionierarbeit bei der Verbreitung des Maoismus leistete. Mit Passagen aus Publikationen der beteiligten Parteien lebt die Propagandaschlacht von damals auf.