Ankündigung: 22.01.2024 – Vortrag unserer Dozentin Marion Struck-Garbe in Frankfurt
22. Januar 2024, von AAI Webmaster
Foto: "Sapos Yumi Nogat Graun" by Julie Mota, resized
22.01.2024,
16:15 – 17:45 Uhr:
Vortrag unserer Dozentin
Marion Struck-Garbe
am Frobenius-Institut
für Kulturanthropologische Forschung
an der Goethe-Universität Frankfurt:
"Piksa Inap Tok – Mit Bildern erzählen:
Zu Kunst und Gesellschaft in Neuguinea"
Neuguinea ist die zweitgrößte Insel auf unserem Planeten und beherbergt eine extrem große Vielfalt an Ethnien, wobei diese Menschen zu etwa 90 Prozent bis heute in abgelegenen ländlichen Gebieten leben. Die Insel befindet sich seit kolonialen Tagen in einem rasanten Umbruch; sie teilt sich inzwischen in einen indonesisch dominierten und einen politisch unabhängigen Teil. Überall gibt es Umweltzerstörung und Verlust an Lebensräumen, rückläufige Artenvielfalt und Verschmutzung durch Öl, Erdgas und Tagebau-Minen, deren Abraum Flüsse, Gärten an Flussrändern und Küsten verunreinigt. Die Rodung von Forst für Palmölplantagen und Holzexporte hat zu einem massiven Rückgang an Waldflächen geführt. Eine ausgesprochen schlechte Regierungsführung hat dies begünstigt. Vielfältige soziale Konflikte haben infolgedessen deutlich zugenommen.
Doch diese Missstände und Umweltsünden bleiben nicht unbemerkt. Beispielsweise zeitgenössische Kunst reflektiert diese gesellschaftlichen Realitäten. Marion Struck-Garbe hat als Ethnologin viel mit indigenen Künstlerinnen und Künstlern gearbeitet und erforscht, wie Umweltschäden, Gewalt, Hexerei-Zuschreibungen und – in dem von Indonesien okkupierten Gebiet – Menschenrechtsverletzungen sowie Widerstand und Protest in deren Werken thematisiert werden.