Begrüßung und Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Barend ter Haar
25. April 2019, von AAI Webmaster

Foto: B. ter Haar
Die ChinA freut sich, mitteilen zu können, dass die W3-Professur für Sprache und Literatur Chinas (Nachfolge Friedrich) seit Oktober 2018 mit Prof. Dr. Barend ter Haar neu besetzt ist.
Barend ter Haar ist Spezialist für chinesische Religionen sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als weltweit anerkannter Fachmann ist er eine große Bereicherung für unsere Abteilung in Forschung und Lehre.
Wir laden Sie herzlich zu Prof. ter Haars Antrittsvorlesung ein, die am 25. April 2019 um 18 Uhr in Raum 221 im Asien-Afrika-Institut (Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel) stattfinden wird. Das Thema lautet:
„Oralität und Gewalt im alten China“
Wir sind es gewohnt, uns China als ein Land der Harmonie vorzustellen, und zudem als eines, das schon sehr früh von Schrift geprägt war. Beides mag nicht ganz falsch sein, aber es ist eben auch nicht ganz richtig. Professor ter Haar wird sich in diesem Vortrag besonders mit dem alten China bis zum späten 10. Jahrhundert beschäftigen, einer Zeit, die auf jeder sozialen Ebene von Gewalt geprägt war. Wir werden sehen, wie die von den Konfuzianern geforderte Harmonie ein normatives Ideal war, dessen Umsetzung letztlich doch auf Zwang und der Androhung oder gar Anwendung von Gewalt beruhte. Diese Gewalt konnte auf mündlicher Ebene stattfinden, wurde aber auch in Gesetzen festgelegt. Wenn wir einmal das schriftlich formulierte Gesellschaftsideal beiseitelassen, wird rasch deutlich, dass in der oralen Wirklichkeit eine ganz andere Gesellschaft existierte.
Im Anschluss lädt die Abteilung zu einem Imbiss ein.
Zu Barend ter Haar:
Nach dem Studium der Sinologie in Leiden, Shenyang und Japan und der Dissertation in Leiden wurde Barend ter Haar 1994 Professor für chinesische Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Heidelberg. Von 2013 bis 2018 besetzte er den Run Run Shaw Chair of Chinese an der University of Oxford.
Zudem war er von 2001 bis 2009 Mitherausgeber der traditionsreichen Zeitschrift T’oung Pao (Brill) und ist seit 2005 Mitherausgeber der Buchreihe Sinica Leidensis (ebenfalls Brill).
Er hat bereits zahlreiche Monographien veröffentlicht, darunter: Guan Yu, The Religious Afterlife of a Failed Hero (Oxford: Oxford University Press, 2017); Telling Stories: Witchcraft and Scapegoating in Chinese History (Leiden: Brill, 2006); Practicing Scripture: A Lay Buddhist Movement in Late Imperial China (Honolulu: Hawaii University Press, 2014); The Ritual and Mythology of the Chinese Triads: Creating an Identity (Leiden: E.J. Brill, 1998).
Die vollständige Publikationsliste und weitere Informationen finden sich auf seiner persönlichen Webseite.