Vortrag am 5. Juli: Keine Angst vor der strahlenden Zukunft—Zum Optimismus im chinesischen Atomkult der maoistischen Ära
13. Juni 2018, von AAI Webmaster

Foto: Uni HH
Die Graduiertenschule „China in Europe, Europe in China. Past and Present“ lädt alle Interessierten herzlich zu einem Vortrag von Prof. Dr. Marc Matten, Inhaber des Lehrstuhls für Sinologie an der Friedrich‐Alexander Universität Erlangen‐Nürnberg, am 5. Juli 2018 um 18:00 Uhr in Raum 222 des Asien-Afrika-Instituts ein.
Zum Vortrag: Vorstellungen von Modernisierung in der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts folgten lange dem Paradigma „Vom Westen lernen“ und begriffen die chinesische Moderne häufig als nachholende Moderne. In der rezenten Forschung zur Wissenschaftsgeschichte wird bei der Untersuchung von globalen Prozessen der Wissensrezeption und ‐popularisierung nicht länger von impact‐response‐Modellen ausgegangen, sondern von einem Modell wechselseitiger Kommunikation, bei der sich auch das Wissen selbst verändern kann. Am Beispiel der Entwicklung einer chinesischen Theorie der Elementarteilchen wird im Vortrag gezeigt, wie eine transnationale Vernetzung chinesischer Physiker bei ihrer gleichzeitigen Emanzipation vom sowjetischen Wissenschaftsverständnis in den 1960‐70er Jahren eine epistemologische Wende auslöste, welche die optimistische Haltung zur Atomtechnik bis heute beflügelt.