Vortrag am 7. Juni: Konflikt und Konsens in der Han-Zeit - Die Herrschaft des Wudi (reg. 141-87 v.Chr.) im Urteil von Zeitgenossen und antiken Historikern
28. Mai 2018, von AAI Webmaster
Foto: HSG e.V.
Die China-Abteilung und die Hamburger Sinologische Gesellschaft e.V. laden herzlich ein: Am Donnerstag, den 7. Juni 2018, um 18 Uhr wird Prof. Dr. Christian Schwermann von der Ruhr-Universität Bochum einen Vortrag mit dem Titel "Konflikt und Konsens in der Han-Zeit: Die Herrschaft des Wudi (reg. 141-87 v.Chr.) im Urteil von Zeitgenossen und antiken Historikern" im Asien-Afrika-Institut, Raum 123 halten.
Aus der Ankündigung: Antike Herrschaftstheoretiker gingen vom Regelfall des durchschnittlichen Herrschers aus, das heißt, von dem des mittelmäßig bis schwach zum Regieren begabten bzw. motivierten Dynasten. Deshalb hatten sie das Modell einer meritokratischen Zentralverwaltung entwickelt, die den Monarchen nicht nur entlastete, sondern tendenziell auf seine zeremoniellen Funktionen reduzierte. Von dieser Sicherheitsvorkehrung versprach man sich institutionelle und dynastische Kontinuität. Zugleich wünschten sich die Führungsbeamten einen schwachen und formbaren Herrscher, den sie nach ihren politischen Vorstellungen beeinflussen konnten – einen Erfüllungsgehilfen, der das dekretierte, was sie ihm diktierten.
Was aber geschah, wenn ein starker und machtbewusster Kaiser den Thron bestieg? Wenn er diesen obendrein noch mehrere Jahrzehnte besetzte, indem er die Anschläge der alten Machteliten auf seine Person überlebte? Und wenn er auch noch mit einem hohen Alter gesegnet war? Wie setzte er seine Interessen durch? Welche Auswirkungen hatte dies auf das Konfliktmanagement am Kaiserhof? Und was geschah nach seinem Tod, mit dem er doch vermutlich ein großes Machtvakuum hinterließ? Diesen Fragen möchte der Vortrag am Beispiel der Herrschaft des Han Wudi und ihrer Bewertung durch Zeitgenossen und Nachgeborene nachgehen.