Stefan Christ erhält Karl H. Ditze-Preis 2022 für herausragende Dissertation
21. September 2022, von AAI Webmaster

Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz
Stefan Christ wurde für seine Dissertation "Geschichte, Politik und Gesellschaft im Mogu des Wei Yuan (1794-1857)" mit dem diesjährigen Karl H. Ditze-Preis für herausragende Abschlussarbeiten in den Geisteswissenschaften ausgezeichnet. Die Dissertation entstand unter Betreuung von Prof. Dr. Kai Vogelsang an der Abteilung für Sprache und Kultur Chinas, an der Stefan Christ bis 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Im Juli überreichten Prof. Dr. Susanne Rupp, Vizepräsidentin der Universität Hamburg, und Prof. Dr.-Ing. Rolf Dalheimer, Ehrenmitglied des Vorstands der Karl H. Ditze-Stiftung, die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen einer Feier im Audimax.
Stefan Christ hat mit seiner Arbeit die erste vollständige und kommentierte Übersetzung des mit Mogu („Stille Notizen“) betitelten Werkes in eine europäische Sprache vorgelegt. Sein Verfasser, Wei Yuan, wird gerne als einflussreicher Denker eines an der Schwelle zur Moderne stehenden Chinas beschrieben, der insbesondere auf die Reformer im späteren 19. Jahrhundert gewirkt haben soll. Die Dissertation erschließt diese wichtige geistesgeschichtliche Quelle, die circa zwischen 1820 und 1855 aus Lesenotizen entstandene Texte in insgesamt 30 Kapiteln umfasst, nicht nur durch die Übersetzung, sondern stellt auch eine umfassende Analyse voran. Durch Heranziehung maßgeblicher begriffsgeschichtlicher und soziologischer Theorien zur Moderne erlaubt sie einen schärferen Blick auf die Themen, Argumente und Begrifflichkeiten des Textes, sowie auf die vermeintlich „modernen“ Elemente in Weis Denken. So werden Aspekte sozialer Differenzierung, der Umgang mit Zeitlichkeit und Geschichte, sowie die Konzeptionen von Wissen, Gesellschaft und Politik in den Fokus genommen und eingehend untersucht.