Demokratie in der arabischen Welt: Koloniale Narrative und bittere Realitäten
19. Juni 2024, von AAI Webmaster

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Prof. Yadh Ben Achour, Tunis
Demokratie in der arabischen Welt: Koloniale Narrative und bittere Realitäten
Von-Melle-Park 6, Phil-Turm A 1005, 20146 Hamburg, 19. Juni 2024, 18–20 Uhr c. t.
Abstract: Araber*innen sind für Demokratie nicht geschaffen, wurde in kolonialen Narrativen behauptet. Diktatoren haben Jahrzehnte die Macht in ihren Ländern monopolisiert und ihre Gegner*innen mit den schlimmsten Mitteln ausgeschaltet. Zur Überraschung aller ist das tunesische Volk auf die Straße gegangen und hat das tyrannische Regime gestürzt. Wie ein Dominoeffekt wurden Diktatoren von ihrer Bevölkerung herausgefordert; und viele von ihnen beseitigt. Dies hatte dramatische Folgen in der ganzen MENA-Region. Die Hoffnungen bezüglich Rechtsstaatlichkeit wurden schrittweise enttäuscht, zuletzt mit dem Staatsstreich in Tunesien im Juli 2021. Ist das Scheitern der demokratischen Erfahrung irreversibel?
Professor Yadh Ben Achour wurde nach dem Regimesturz berufen, die Kommission für politische Reformen zu leiten und eine neue Verfassung für das Land auszuarbeiten. Er erläutert die Universalität demokratischer Bestrebungen und teilt uns seine Bilanz des arabischen Frühlings und seine Einschätzungen über die Zukunft der Demokratie in der arabischen Welt mit.
Der Vortrag ist auf Französisch. Für Übersetzung ins Deutsche ist gesorgt.
Yadh Ben Achour ist Professor für Öffentliches Recht an der Faculté des sciences juridiques, politiques et sociales (Universität von Carthage), Mitglied des Komitees der Menschenrechte der Vereinten Nationen (2012–2023) und Mitglied des Collège de France. Im Jahre 2012 erhielt er den Bonner Internationalen Demokratiepreis.
Koordination:
Imen Gallala-Arndt, Abt. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Islamwissenschaft, Universität Hamburg
Eckart Woertz, German Institute for Global and Area Studies (GIGA), Hamburg