Vergangene Veranstaltungen
Sommersemester 2023
TEZ-Vortragsreihe Sommersemester 2023
"100 Jahre Republik Türkei: Eine aktuelle Bilanz"
03.05.2023–05.07.2023, mittwochs, 18–20 Uhr c. t.
Asien-Afrika-Institut, Raum 221, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Hamburg
Foto: picture alliance / Michael Kappeler / dpa
1923 gründete sich in Nachfolge des Osmanischen Reichs ein neuer Staat – die Republik Türkei. Im Laufe der 1920er Jahre sollte mit einer Reihe von Reformen, die sich an Europa orientierten, ein moderner laizistischer Staat aufgebaut werden. Anstelle einer absoluten Monarchie, die sich weitgehend auf islamische Institutionen stützte, schufen die Reformer einen Staat, der auf säkularen und ethno-nationalen Vorstellungen basierte. Doch sozio-ökonomische Probleme sowie das Bevölkerungswachstum und die nach dem Zweiten Weltkrieg stark zunehmende Binnenmigration bedrohten die politische Stabilität der Türkei immer wieder. Die geopolitische Schlüsselposition des Landes und einige Entwicklungsschübe trugen aber dazu bei, dass die Türkei heute nicht nur ein wichtiger regionaler Machtfaktor ist, sondern sich zu einer weltweit bedeutenden Volkswirtschaft entwickelte.
Im Rahmen der Vortragsreihe werden aus interdisziplinärer Perspektive zentrale Themenfelder der hundertjährigen Geschichte der Republik Türkei einer aktuellen Bilanz unterzogen. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist eine Podiumsdiskussion am 21. Juni 2023, in der die Ergebnisse und Folgen der am 14. Mai 2023 stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei betrachtet werden.
Programm [Plakat]
03.05.2023
100 Jahre Republik Türkei: Versuch einer kritischen Bilanz
Prof. Dr. Christoph Herzog, Universität Bamberg
Prof. Dr. Raoul Motika, Universität Hamburg
Moderation: Dr. Catharina Dufft, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
10.05.2023
Die Außenpolitik der Türkei
Dr. Roy Karadağ, Universität Bremen
Mira Demirdirek, MA, GIGA Hamburg
Moderation: Dr. André Bank, GIGA Hamburg
14.06.2023
Turkey’s Political System: Between Democracy and Authoritarianism
Prof. Dr. Lutz Berger, Universität Kiel
Dr. Hakkı Taş, GIGA Hamburg
Moderation: Dr. Christiane Fröhlich, GIGA Hamburg
21.06.2023
Podiumsdiskussion: Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei
Prof. Dr. Elise Massicard, Centre de recherches internationales, Sciences Po, Paris
Prof. Dr. Kerem Öktem, Università Ca’ Foscari di Venezia
Dr. Günter Seufert, bis Juni 2023 Gründungsdirektor des CATS, SWP, Berlin
Ozan Demircan, Handelsblatt, Istanbul
Moderation: Christiane Schlötzer, Süddeutsche Zeitung
*VERANTSALTUNG FÄLLT AUS*
05.07.2023
Das türkische Justizwesen
Prof. Dr. Christian Rumpf, Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Universität Bamberg
Moderation: Dr. Biset Sena Güneş, MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg
Die Vortragsreihe wird vom TürkeiEuropaZentrum der Universität Hamburg in Kooperation mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA), Hamburg, und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg organisiert.
Koordination:
Vertr.-Prof. Dr. Gülfem Alıcı, Dr. Janina Karolewski und Prof. Dr. Raoul Motika, Abt. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Turkologie, Universität Hamburg
Dr. Hakkı Taş und Dr. André Bank, German Institute for Global and Area Studies (GIGA), Hamburg
Abut Can und Dr. Catharina Dufft, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Wintersemester 2022/2023
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2022/2023
"Religiöse Orte in der Türkei: Wandel, Wechsel, Fortbestand"
09.11.2022–08.02.2023, mittwochs, 18–20 Uhr c. t.
Asien-Afrika-Institut, Raum 221, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Hamburg
Zugangslink (ZOOM), Meeting-ID: 647 3740 5662, Kenncode: 78035594
Foto: Janina Karolewski
Die Vortragsreihe des TürkeiEuropaZentrums widmet sich im Wintersemester 2022/2023 den religiösen Orten in der Türkei. Die Vorträge befassen sich aus interdisziplinärer Perspektive mit den historischen, mitunter bis in die Gegenwart reichenden Veränderungen an und von Gebetshäusern, Heiligengräbern und Pilgerstätten. Bei den zu thematisierenden Phänomenen handelt es sich unter anderem um die Übernahme religiöser Orte durch andere Glaubensgemeinschaften, um Änderungen in deren Gebrauch sowie um deren bauliche und dekorative Umgestaltung.
Die Vorträge sollen ein Bild der religiösen Vielfalt der Türkei in vorosmanischer und osmanischer Zeit sowie in der Epoche nach der Republikgründung vermitteln, wobei auch staatliche Religionspolitik immer wieder thematisiert wird. Im Zentrum der Reihe stehen religiöse Orte, die Muslime und Angehörige verschiedener Sufiorden, Aleviten und Jesiden, sowie Christen unterschiedlicher Denominationen in der Vergangenheit nutzten und mitunter auch heute noch aufsuchen. Einige dieser Stätten sind sogenannte Shared Sacred Places, da sie verschiedenen Gemeinschaften zur Ausübung ihrer religiösen Praxis dienen.
Wir bieten unsere Vortragsreihe als Hybrid-Veranstaltung an, das heißt, Sie können in Präsenz oder online über ZOOM teilnehmen. Bei Teilnahme in Präsenz bitten wir Sie, eine FFP2-Maske zu tragen. Da die Universität Hamburg ihre coronabedingten Hygieneregeln immer wieder aktualisiert, informieren Sie sich bitte über den gegenwärtigen Stand auf unserer Homepage, wo Sie auch weitere Informationen zum Programm finden.
Programm [Plakat]
09.11.2022
Shared Sanctity in Ottoman Narratives: The Case of Eyüp Sultan
Ass. Prof. Dr. Feray Coşkun, Özyeğin University Istanbul
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
16.11.2022
Die Inszenierung der Rekonversion der Hagia Sophia
Prof. Dr. Markus Dreßler, Universität Leipzig
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
23.11.2022
The Alevisation of Karacaahmet and his Shrine in Istanbul
Dr. Gökçen Beyinli, Universität Hamburg
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
07.12.2022
The Ottoman-Christian Churches in Anatolia as a Case Study to Investigate Cultural Heritage Politics in Turkey
JP Dr. Aude Aylin de Tapia, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
21.12.2022 – Nur ZOOM!
The Presentation of the Turkish Tekkes as Cultural Centres: A Reflection on the Banality of ‘Culture’
Lucía Cirianni Salazar, M.A., Freie Universität Berlin
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
11.01.2023
Kemerê Duzgı – The Protector of Dersim: Sacred Place Cults in Kurdish Alevism
Dr. Ahmet Kerim Gültekin, Freie Universität Berlin
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
25.01.2023
Yezidische heilige Orte in der Türkei und dem Nordirak: Aushandlungen über Authentizität
Benjamin Raßbach, M.A. Universität Leipzig
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
08.02.2023 – Nur ZOOM!
Von Ankara ins ost-thrakische Vize (Bizye): Eine Melâmî-Tradition auf Wanderschaft
Prof. Dr. Erdal Toprakyaran, Eberhard Karls Universität Tübingen und Universität Luzern
Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
Koordination: Vertr.-Prof. Dr. Gülfem Alıcı und Dr. Janina Karolewski, Abt. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Turkologie, Universität Hamburg
Sommersemester 2022
TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2022
Zeit: 06.04.2022 - 06.07.2022, mittwochs, 18-20 Uhr ct.
Ort: ESA Hauptgebäude, Hörsaal H (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg)
Bei jeder Veranstaltung ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend.
Hinweis: Einige der Veranstaltungen werden auch als Lecture2Go angeboten.
60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen – DA SIND WIR!
Anlässlich des sechzigsten Jahrestags des Anwerbeabkommens im vergangenen Jahr nimmt die TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester die kollektiven Gedenknarrative kritisch in den Blick und rückt weniger beachtete Aspekte in den Fokus. Im Zentrum steht dabei explizit die Perspektive der „Gastarbeiter*innen“ und ihrer Nachkommen, ihre (Selbst-)Positionierung in der postmigrantischen deutschen Gesellschaft. So wird die Vielschichtigkeit transkultureller Identitätsprozesse in mehrgenerationellen Familienzusammenhängen beleuchtet und die in der deutschen Mehrheitsgesellschaft weit verbreitete Vorstellung einer weitgehend homogenen „türkischen Community“ in deutschen Großstädten hinterfragt, indem Stimmen ethnischer und religiöser Minderheiten unter den „Türkei-stämmigen“ zu Wort kommen und Beispiele für eine Rückbesinnung der diasporischen Enkel*innengeneration auf kulturelle und sprachliche Traditionen beleuchtet werden. Zugleich werden fremdenfeindliche Gewalt und multisektionale Diskriminierungserfahrungen thematisiert sowie Beispiele für migrantische Selbstorganisation im Kampf gegen Rassismus aufgezeigt. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf sprachlichen und künstlerischen Auseinandersetzungen mit Migrationserfahrungen, Zugehörigkeitsdiskursen und identitätsstiftenden Praktiken liegen, wie sie in Journalismus, Theater, Literatur und Musik verhandelt werden. Hierbei wollen wir bewusst Hamburger Kulturschaffende einbinden, um eine Diskussion über migrantische Lebensrealitäten und gesellschaftliche Perspektiven in unserer Stadt anzustoßen. Studierende der Turkologie Hamburg ergänzen das Programm mit ihren individuellen und wissenschaftlichen Überlegungen zum Thema Migration.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Flyer zur Vortragsreihe [pdf]
Programm
6. April
Wir Intellektuellen, wir Arbeiter*innen
Der Migrationspsychologe Etem Ete im Gespräch mit Kenan Kaçar
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
13. April
Rassismus MACHT Widerstand - Wir wehren uns
Çağrı Kahveci (Berlin) & İbrahim Arslan (Hamburg)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
27. April
Alevi-Zazaki Zugehörigkeiten in Bewegung über Grenzen hinweg
Halil Can (Berlin), Moderation: Janina Karolewski
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
11. Mai
Kuratorischer Aktivismus in der Post/migrantischen Gesellschaft
Elvin İlhan (Thalia Theater) & Mahmut Canbay (MUT! Theater)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
16. Mai
„Aynwanderunk – Nix Sürük!” Postmigrantische Strategien für eine Gesellschaft der Vielen
Anna Burghartswieser (Hamburg)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
→ ACHTUNG: Diese Veranstaltung findet ausnahmsweise am Montag (18-20 Uhr ct.) statt.
1. Juni
„Playing a Dream“ : Musik als Mittel der Identitätskonstruktion in der Diaspora
Tayfun Guttstadt (Berlin)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
8. Juni
Türkisch in Deutschland: Entwicklungstendenzen einer Sprache in der postmigrantischen Gesellschaft
Christoph Schroeder (Potsdam)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
15. Juni
Migrationshintergrund gleich Migrationshintergrund? Eine Frage. Individuelle Antworten
Studierende der Turkologie Hamburg im Gespräch
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
22. Juni
„In der Türkei war ich der Armenier, in Deutschland bin ich der Türke“,
Buchvorstellung und Gespräch mit Laura Cwiertnia (Hamburg)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
6. Juli
Da sind wir: die Frauen. Narrative und Realitäten
Yasemin Karakaşoğlu (Bremen)
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
Wintersemester 2021/22
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2021/2022
Zeit & Ort: 24.11.2021. - 26.01.2022, mittwochs, 18-20 Uhr, Zoom
Zugangslink (Zoom):
https://uni-hamburg.zoom.us/j/68883840814?pwd=enF0QWE1TXpBQS9GaE05MHhXcUVFQT09
Meeting-ID: 688 8384 0814
Kenncode: 63153867
Osmanische Lebenswelten. Räume und Grenzen interkommunaler Begegnung
Im Wintersemester setzen wir im Rahmen der TEZ-Vortragsreihe unseren Streifzug durch verschiedene Regionen der Türkei fort, erweitern den Blick dabei aber auf die osmanischen Territorien und deren Vergangenheit. Wir beschäftigen uns mit der kulturellen, ethnischen und religiösen Vielfalt, die die Provinzen des Reiches prägte. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie am Übergang von Vielvölkerreich zu Nationalstaaten Räume und Grenzen des Zusammenlebens neu definiert wurden. Über Jahrhunderte gewachsene Formen der Koexistenz wurden erschüttert. Fluchtbewegungen oder Zwangsumsiedelungen führten zu Konflikten, aber auch kulturellem Austausch. Die Ideologien des 19. Jahrhunderts brachten neue Identitäten und damit auch Marginalisierungen hervor, politische Umwälzungen führten zu Verschiebungen räumlicher, sozialer und administrativer Grenzen. Die Vorträge erkunden, wie sich diese Veränderungen für die betroffenen Bevölkerungsgruppen auswirkten, wie sich ihre Lebenswelten veränderten und welche Konsequenzen sie zogen.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
24.11.2021
Eröffnungsveranstaltung der TEZ-Vortragsreihe
Gülfem Alıcı, Leyla von Mende und Tobias Völker: Räume und Grenzen des Zusammenlebens in den (post-) osmanischen Provinzen am Übergang von Vielvölkerreich zu Nationalstaat – Einführende Überlegungen
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
01.12.2021
Aris Anagnostopoulos (Kent): Of dirt and time: Urban sanitation, colonialism and modernity in post-Ottoman Crete
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
08.12.2021
Nicole Immig (Giessen): Gehen oder Bleiben? Muslimische Lebenswelten in der Grenzregion Thessalien/Tesalya nach 1878
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
15.12.2021
Can Büyükvardar (Heidelberg): Vereindeutigung und lokale Politik in der spätosmanischen Levante: Die Provinz Adana
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
05.01.2022
Concha Maria Höfler (Notthingham): 'Griechischsein' in Georgien: Von 'Verwurzelungen', Grenzziehungen und -auflösungen
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
12.01.2022
Nenad Stefanov (Berlin): Unbehagen am "bunten Gewimmel"? Vieldeutigkeit im städtischen Alltag auf dem osmanischen Balkan im 19. Jahrhundert
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
19.01.2022
Andreas Guidi (Konstanz): Der italienische Faschismus in Rhodos als post-osmanisches Imperium: Konfessionelle Vielfalt, Politik der Differenz und Ideologien im modernen Mittelmeer
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
26.01.2022
Vladimir Hamed-Troyansky (Santa Barbara): Muslims from Russia in the Ottoman Empire, 1850s–1914
Weitere Informationen zur Veranstaltung [Flyer]
Sommersemester 2021
TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2021
Zeit und Ort: 21.04. - 23.06.2021, mittwochs, 18-20 Uhr Zoom
Veranstaltungslink für Zoom:
https://uni-hamburg.zoom.us/j/94619961676?pwd=TXpTRjRWWXA4QVFUNDNlazBPOVFqZz09
Meeting-ID: 946 1996 1676
Kenncode: 02921430
Stadtgeschichten. Urbane Zentren der Türkei im Wandel der Zeit
Die TEZ Vortragsreihe im Sommersemester 2021 lädt die Zuhörer*innen zu einer imaginären Reise in Pandemiezeiten ein. In sieben Vorträgen werden Städte der heutigen Türkei aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen. Ausgangspunkt ist Ahmet Hamdi Tanpınars 1945 erschienenes Buch Fünf Städte (Beş Şehir). Darin beschreibt der bekannte Schriftsteller auf sehr persönliche Weise für ihn prägende Städte als Orte der Nostalgie für das Vergangene und der Sehnsucht nach der Zukunft. In seiner Einleitung zur zweiten Auflage 1960 charakterisiert er sein Werk als eine mögliche Auseinandersetzung mit den zentralen Fragen „Wer waren wir, wer sind wir, wohin gehen w ir?“.
Städte sind Kristallisationspunkte politischen und gesellschaftlichen Wandels, sie fungieren als ideologische Projektionsfläche und bilden zugleich praktische Erfahrungsräume kultureller Vielfalt, sozialer Ungleichheit und politischen Widerstands. Die Städteporträts der Vortragsreihe streben nicht an, ein abschließendes Bild zu zeichnen, sondern beleuchten einzelne Momente, Erinnerungen, Gegenstände, Bilder und Stimmen. Anhand der Städte Istanbul, Kars, Edirne, Izmir, Ankara und Diyarbakir fragen sie, welche Geister der Vergangenheit in den urbanen Zentren des Landes umgehen und welche Gegenwarts- und Zukunftsvorstellungen mit ihnen verbunden werden.
21. April
Johanna Chovanec (Wien): Die literarische Verortung der post-imperialen Erzählung: Istanbul im Spannungsfeld zwischen östlicher Vergangenheit und westlicher Zukunft
Ausgehend von Ahmet Hamdi Tanpınars 1945 erschienenem essayistischen Band Fünf Städte (Beş Şehir), steht die Frage nach der literarischen Verortung post-imperialer Narrative im Zentrum dieses Vortrags. Literarische Texte reflektieren gesellschaftliche Veränderungen wie politische Umwälzungen oder tiefgreifende soziale Umbrüche. Die sogenannte post-imperiale Erzählung ist ein Genre, das sich mit den mannigfaltigen Auswirkungen des Untergangs imperialer Ordnungen auf Gesellschaften beschäftigt. In der republikanischen türkischen Literatur reflektiert diese literarische Form die Transformation des osmanischen Gesellschaftswesens hin zu einer neuen, national und westlich orientierten politischen Ordnung. Tanpınars essayistische Annäherung an Ankara, Konya, Erzurum, Bursa und Istanbul verdichtet und offenbart die enge semantische Beziehung zwischen Text und Stadt. Als ehemalige und letzte Hauptstadt des osmanischen Reiches nimmt Istanbul hierbei eine besondere Rolle ein: Tanpınars „altes Istanbul“ navigiert zwischen den Polen von Vergangenheit und Zukunft sowie Ost und West; die post-imperiale Verfasstheit der Stadt wird zur Quelle einer melancholischen Sinn- und Identitätssuche in der nationalen Gegenwart. Diese Verbindung von zeitlicher und örtlicher Zugehörigkeit wurde von Schriftsteller*innen vor Tanpınar, wie Peyami Safa, bereits angedeutet und von anderen nach ihm, wie Orhan Pamuk, weitergeführt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Vortrag mit der Verortung des Post-Imperialen in der Istanbuler Stadtsemantik und deren Bedeutung für die neuere türkische Literatur.
28. April
Malte Fuhrmann (Berlin): Die audiovisuelle Schlacht um Istanbul
Istanbul wie auch zuvor Konstantinopel ist seit Jahrtausenden nicht nur ein wichtiges Kultur-, Handels- und Machtzentrum gewesen, sondern auch stets Sehnsuchtsort bzw. eine Projektionsfläche für verschiedenste Weltanschauungen sowie Nostalgie. Die Aneignung des Bildes der Stadt und insbesondere ihrer Vergangenheit ist dabei kein unschuldiger Prozess, sondern stets mit Auseinandersetzungen um politische, kommerzielle und intellektuelle Verfügungsgewalt über die reale Stadt, das Land und mitunter weite Teile der Welt verbunden. Im Falle Istanbuls finden diese Konflikte nicht nur zwischen zwei möglichen alternativen Bildern der Stadt statt, sondern erfassen gleich mehrere Ebenen. Der Vortrag wird anhand mehrerer im Netz kursierenden kurzer Clips von Film und Musik aufzeigen, wie diese Konflikte verschiedene ästhetische Register zwischen Kommerz, Kunst und Trash durchziehen. Dabei werden insbesondere drei Konfliktfelder behandelt, nämlich zwischen apolitischer und linker Deutungsmacht über die Istanbuler Unterschichten, der kommerziell verwertbaren wie auch unverwertbaren Megacity sowie zwischen militantem Islam und militantem Christentum.
05. Mai
Elke Hartmann (München): Kars. Entlegene Festung des Verlorenen
Die Stadt Kars ist ganz im Osten der Türkei nahe der Grenze zu Armenien gelegen. Internationale Berühmtheit hat sie durch den Roman „Schnee“ des türkischen Nobelpreisgewinners Orhan Pamuk erhalten. In diesem Roman steht die Stadt als Chiffre für das äußerste Ende des Landes – eine Zuschreibung, die ihr jedoch bereits in den geographischen Beschreibungen der Antike anhaftete. Über Jahrhunderte hinweg Festungsstadt, erlebte Kars im Mittelalter eine Blütezeit als Hauptstadt eines armenischen Königreiches, als die Stadt einmal nicht in der entlegensten Peripherie großer Reiche wiederfand. Seit dem 12. Jahrhundert war die Region jedoch wiederholt Kriegen und Verwüstungen ausgesetzt, mit denen massive Bevölkerungsverschiebungen einhergingen. Seit dem 17. Jahrhundert war Kars osmanisch, fiel jedoch 1878 an das Russländische Reich, bevor das Gebiet nach dem Ersten Weltkrieg Teil der Republik Türkei wurde. Die stadtplanerischen und architektonischen Spuren des russischen Intermezzos heben das Stadtbild heute von jenem anderer türkischer Städte ab. Die Vielfalt der kulturellen Einflüsse, die sich im Stadtbild von Kars spiegeln, erinnern an den Verlust, den Flucht und Vertreibungen für die Stadt bedeuten. Sie reflektieren aber auch die Möglichkeiten, die die Stadt hätte, wenn sich die Grenzen eines Tages wieder öffneten und Kars zu einem Knotenpunkt des Kulturaustausches werden könnte.
19. Mai
Florian Riedler (Leipzig): Edirne. Geschichtskultur und Geschichtspolitik in der „Monumental City of Turkey“
Edirne, das ist das Beispiel eines rapiden Absturzes seit der spätosmanischen Epoche. Aus der Hauptstadt Rumeliens und Lieblingsresidenz der Sultane besonders im siebzehnten Jahrhundert wurde eine umkämpfte Grenzstadt, die 1913 von Bulgarien und 1920 von Griechenland besetzt wurde. In der Republik Türkei fand sich Edirne, seines wirtschaftlichen Hinterlandes beraubt und von Flüchtlingen überschwemmt, in einer militarisierten Grenzregion wieder. Der neue Staat richtete sich auf seine Zukunft in Anatolien aus und versuchte nicht nur das imperiale Erbe allgemein zu vergessen, sondern besonders auch seine südosteuropäische Vergangenheit. Als in den 1950ern die osmanische Vergangenheit als kulturelle und politische Ressource wiederentdeckt wurde, wirkte sich dies auch auf Edirne aus, das weiterhin durch seine osmanischen imperialen Monumente geprägt war. Der Vortrag untersucht, wie sich die Stadt in den sich überschneidenden Kraftfeldern der nationalen Geschichtspolitik, des Denkmalschutzes und des Tourismus bis heute positioniert. Dabei sollen die architektonischen Denkmäler und hier besonders der zerstörte Sultanspalast, das immaterielle historische Erbe, der Umgang mit der multiethnischen Vergangenheit und die zahlreichen neueren Versuche eines touristischen brandings der Stadt zur Sprache kommen.
03. Juni
Ellinor Morack (Bamberg): Von „gavur“ zu „güzel“ – İzmir: Erinnerungen an die griechische Besatzung, die Rückeroberung und den Brand von İzmir in der frühen Republikzeit
Achtung: diese Veranstaltung findet ausnahmsweise an einem Donnerstag statt!
Nur für diese Veranstaltung bitte folgenden Link verwenden:
https://uni-hamburg.zoom.us/j/91083174808?pwd=VlBESnZOeXNtUWo5aUR6bnp4N1U1dz09
İzmir nimmt einen ebenso besonderen wie umkämpften Platz in der Erinnerungskultur der modernen Türkei ein. In diesem Vortrag soll anhand der Erinnerung an die griechische Besatzungszeit (1919–22) und die türkische Rückeroberung sowie den darauf folgenden Brand von İzmir im September 1922 nachgezeichnet werden, wie seit der Gründung der Republik Türkei um die Deutungsmacht über diese „ungläubige“ (gavur) Stadt und ihre Geschichte gerungen wurde – nicht zuletzt mit dem Mittel des Städtebaus. Im Zentrum des Vortrags stehen Zeitungstexte, Bildquellen und Karten aus den 1920er und 1930er Jahren. Die Zeit der Republik war keineswegs, wie heute oft behauptet wird, durch ein kollektives Vergessen der jüngsten Vergangenheit gekennzeichnet. Es sind jedoch klare Fälle von selektiver sowie falscher Erinnerung nachweisbar, die hier im Kontext der türkischen Nationsbildung interpretiert werden sollen.
16. Juni
Zeynep Işıl Işık Dursun (Hamburg): Audial Reflections of the Public: A Case Study on the Street Music of Ankara
In places where social structures exist; broadly noise, more specifically music reflects the culture, history and values adopted by the public. Street musicians shape the auditory texture of public space, which in long term reflects the aesthetic values and dominant ideology among the surrounding public. As the conditions and outcomes may dependably change in different environments, musical street performances in Ankara nourish and transform within the public environment. The street musicians of Ankara mostly perform non-authentic music, consisting of popular songs among their surrounding public. This study highlights the relationship between musical street performances and the public while making a reading of the public environment through their responses to the performances. Focusing on examples from Ankara's Kale, Kızılay and Çankaya districts; the study also questions the musicians' position between pursuing authenticity, creativity, and economic dependence to the public.
23. Juni
Şeyhmus Diken (Diyarbakır): Der Stadtschreiber von Diyarbakır. Multikulturelle Erkundungen in der Metropole des Südostens
Den krönenden Abschluss unserer Vortragsreise durch die Türkei bildet eine Lesung aus dem Buch Amed Dikranagerd Diyarbekir von Şeyhmus Diken. Bei dieser wird der Autor online zugeschaltet sein. Der Band stellt eine Auswahl von Kolumnen dar, die der „Stadtschreiber von Diyarbakır“, wie Diken inoffiziell genannt wird, zwischen 2012 und 2017 in verschiedenen Print- und Internetmedien in der Türkei veröffentlicht hat. Der Schauspieler Achmed Ole Bielefeldt wird ausgewählte Texte aus dem Werk vorlesen. Im Anschluss haben die Zuhörer*innen die einzigartige Gelegenheit im Gespräch mit Şeyhmus Diken und seinem Übersetzer ins Deutsche Tevfik Turan ergänzende Informationen zu erhalten und Fragen zu stellen.
Şeyhmus Diken spürt in seinen Texten den seit hundert Jahren fortschreitenden Verlust des multikulturellen Charakters seiner Stadt nach. Er ruft dabei dezidiert zur Verarbeitung der grausamen Vergangenheit und zur Versöhnung der türkischen, armenischen, kurdischen und assyrischen Bevölkerung auf, statt in den Belangen einer eng kurdischen Politik steckenzubleiben. Vor diesem politischen Hintergrund behandeln seine Texte all das, was mit der multikulturellen Geschichte und Gegenwart der Stadt Diyarbakır und der Region zu tun hat: ihre Kirchen und Gassen, ihre Ess- und Trinkkultur, ihre Musik und Bräuche, ihre bekannten und weniger bekannten Bewohner*innen und nicht zuletzt Bücher und Filme, die von ihr und von der schmerzvollen gemeinsamen Geschichte der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen erzählen.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Online-Gespräch
Exil als einziger Ausweg? Akademische Freiheit und Autoritarismus in der Türkei
Dr. Julia Strutz, Off-University e. V., Berlin, im Gespräch mit Dr. Achim Rohde, Koordinator der Academy in Exile.
Zeit: Montag, 3. Mai 2021, von 18-20 Uhr
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Academy in Exile und dem TürkeiEuropaZentrum.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tage des Exils 2021 statt, die von der Körber Stiftung und der Weichmann-Stiftung ausgerichtet werden.
Hochschulen in der Türkei sind seit Jahrzehnten zentralstaatlichen Eingriffen und Kontrolle unterworfen. Julia Strutz gibt einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen, die Entlassung und juristische Verfolgung Tausender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit dem Putschversuch 2016 und präsentiert deutsch-türkische neue Initiativen im Exil zur Erhaltung und Unterstützung des akademischen Lebens unter den Bedingungen von Ausnahmezustand und Unterdrückung.
Dr. Julia Strutz ist eine der Gründerinnen der Off-University. Sie hat zehn Jahre in Istanbul geforscht. Die politischen Verhältnisse haben sie zur Rückkehr nach Deutschland bewogen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tage des Exils 2021 statt, ausgerichtet von Körber-Stiftung und Weichmann-Stiftung. Die Tage des Exils sind ein publikumsorientiertes Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm in Hamburg. Es gibt Menschen im Exil eine Plattform, schlägt die Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit und regt zu Dialog und Verständigung zwischen Alt- und Neubürgern an, um so zum besseren Zusammenhalt in der Stadt beizutragen.
Wintersemester 2020/21
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2020/21
Zeit und Ort: 18.11.2020-10.02.2021, mittwochs, 18–20 Uhr Zoom
Registrierlink für Zoom:
https://uni-hamburg.zoom.us/j/91524115069?pwd=OVF6NkdTMG5jZDlqdDNHbWovMDYvQT09
Gewaltstrukturen, Militär und Gesellschaft in der Türkei Teil 2
Seit ihrer Gründung der Republik Türkei ist die Geschichte des Landes geprägt durch den massiven Einfluss des Militärs sowie anderer Gewaltstrukturen auf Politik und Gesellschaft.
Das TürkeiEuropaZentrum setzt seine im Wintersemester 2019/20 begonnene interdisziplinäre, internationale Vorlesungsreihe fort. In diesem Semester wird die Vorlesungsreihe von KollegInnen aus der Türkei getragen, von denen ein Großteil inzwischen im Exil arbeitet. Das Themenspektrum reicht von Gewalt gegen Minderheiten und Strategien der „Befriedung“ über das Verhältnis von Militär und Nationenverständnis bis hin zur Auswirkung von Gewaltstrukturen auf das Geschlechterverhältnis.
18.11.2020
The Hamidian Massacres: Gendered Violence, Biopolitics, and National Honor
Ayşenur Korkmaz, Universität Amsterdam
16.12.2020
Yeni Savaşlar ve Onların Toplumsal Cinsiyetle İlişkileri: Savaş Fotoğrafları Bağlamında Bir Tartışma // 'Neue Kriege' und Soziales Geschlecht: Eine Diskussion über Kriegsfotografien
Prof. Dr. Betül Yarar, Universität Bremen
Der Vortrag findet auf Türkisch statt, eine deutsche Übersetzung wird zur Verfügung gestellt.
Nur für diese Veranstaltung bitte erneut unter folgendem Link registrieren:
https://uni-hamburg.zoom.us/meeting/register/tJUkcO2orDItHtRvnk56BS4huRa79KxYnHSL
13.01.2021
Talât Pascha und Ziya Gökalp, Gründungsväter der heutigen Türkei
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, University of Newcastle, Australien
20.01.2021
Hegemoniale Männlichkeit und ihre Komplizen in der türkischen Gesellschaft
Dr. Ayhan Taşdemir, Hamburg
26.01.2021
The New Turkey in Arms - Discerning Patterns in Civil-Military Relations
Hakkı Taş, Ph.D., GIGA, Hamburg
Achtung: diese Veranstaltung findet ausnahmsweise an einem Dienstag statt!
Nur für diese Veranstaltung bitte folgenden Link verwenden:
https://uni-hamburg.zoom.us/j/96692347237?pwd=Q0dyVVlRTWlIV05xVGVWV2o3cklaZz09
Meeting-ID: 966 9234 7237, Kenncode: 79385553
03.02.2021
Vorstellung der Graphic Novel Turkish Kaleidoscope: Fractured Lives in a Time of Violence.
Prof. Jenny White, Stockholm University
10.02.2021
From Flood Operations to Internal Colonization: Rethinking the Republic's "Perennial Dersim Question" (1925-1947)
Dr. Zeynep Türkyılmaz, Freie Universität Berlin / EUME
17.02.2021
Haklar Şiddete Karşı: Türkiye'de İnsan Hakları Hareketinin Gelişimi (1980-2015) // Recht gegen Gewalt: Die Entwicklung der Menschenrechtsbewegung in der Türkei (1980-2015)
Ass. Prof. Dr. Ahmet Murat Aytaç, Universität Bremen
Koordination
Vertr.-Prof. Dr. Elke Hartmann, Turkologie, Asien-Afrika-Institut / Dr. Hülya Çelik / Dr. Corry Guttstadt, beide Geschäftsführung TürkeiEuropaZentrum
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Junge Perspektiven der Türkeiforschung im deutschsprachigen Raum VI
Zwischen Konflikt und Kooperation: Staat und Gesellschaft in der zeitgenössischen Türkei
30.-31. Oktober 2020
Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut
Der Workshop findet online statt, siehe pdf!
CfA: Re-Scheduled Workshop “Young Perspectives on Turkey Studies in German-Speaking Countries” (30-31 October 2020, Hamburg)
We are pleased to share with you the call for applications for the (re-scheduled) sixth workshop on “Young Perspectives in Turkey Studies in German-Speaking Countries/Junge Perspektiven der Türkeiforschung im deutschsprachigen Raum” at Hamburg University on 30-31 October, 2020. The workshop’s objective is to encourage interdisciplinary exchange and debate among graduate students and young scholars who are based in German-speaking countries and are involved in research on contemporary Turkey and its diasporas. To present your research, please apply until Saturday, 1 August 2020. And please spread the word far and wide!
For the full Call for Applications please click here (pdf).
Sommersemester 2020
Liebe Freunde und Interessierte des TürkeiEuropaZentrums,
wie alle mussten auch wir aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus und den damit verbundenen Maßnahmen die für das Sommersemester 2020 geplante TEZ-Vortragsreihe verschieben. Sie ist nun auf das Wintersemester 20/21 verlegt.
Da wir wissen - und uns darüber freuen - , dass Sie sich für die Geschichte des Osmanischen Reiches und der Türkei interessieren, möchten wir Ihnen an dieser Stelle zumindest virtuell ein wenig geistige Nahrung anbieten. Unten finden Sie eine Liste mit Online-Formaten zu aktuellen und historischen Themen. Wir werden sie regelmäßig aktualisieren und freuen uns über Vorschläge (und Links) Ihrerseits!
Wie Sie vielleicht gemerkt haben, führen wir den TEZ-Blog nicht mehr weiter, möchten Sie aber bald mit einem Newsletter über unsere aktuellen Veranstaltungen und Aktivitäten informieren. Falls Sie nicht schon für unser Newsletter angemeldet sind, können Sie dies gerne über folgenden Link tun: Newsletter
Bleiben Sie gesund und uns treu!
Bis bald!
Plague in the Ottoman World
Nükhet Varlık, Yaron Ayalon, Orhan Pamuk, Lori Jones, Valentina Pugliano, and Edna Bonhomme // 59 Minutes 19 Mar 2020
The plague is caused by a bacteria called Yersinia pestis, which lives in fleas that in turn live on rodents. Coronavirus is not the plague. Nonetheless, we can find many parallels between the current pandemic and the experience of plague for people who lived centuries ago. This special episode of Ottoman History Podcast brings together lessons from our past episodes on plague and disease in the early modern Mediterranean. Our guests offer state of the art perspectives on the history of plague in the Ottoman Empire, and many of their observations may also be useful for thinking about epidemics in the present day.
Zu hören über den Link: Ottoman History Podcast
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Osmanlı Devleti'nde Salgın Hastalıklarla Mücadele
İsmail Yaşayanlar // 44 Minutes 11 Mar 2020
Hindistan'da endemik bir hastalık olan kolera, 19. yüzyılda nasıl bir pandemiye dönüştü? Osmanlı Devleti kolerayla nasıl tanıştı ve hangi yöntemleri kullanarak mücadele etti? Bu bölümde Düzce Üniversitesi Tarih Bölümü'nden Doç. Dr. İsmail Yaşayanlar ile Osmanlı Devleti'nde salgın hastalıkları konuşuyoruz. Tıp ve bakteriyolojide kaydedilen ilerlemelerin ve modern devlet pratiklerinin kamu sağlığı yaklaşımlarını nasıl dönüştürdüğünü tartışıyor; bu dönüşümlerin yöneten ile yönetilen arasında ne gibi gerilimlere yol açtığını değerlendiriyoruz. İsmail Yaşayanlar lisans, yüksek lisans ve Sinop, Samsun ve Trabzon’da Kolera Salgınları, Karantina Teşkilatı ve Kamu Sağlığı Hizmetleri (1876-1914) başlıklı çalışmasıyla doktorasını Uludağ Üniversitesi’nde tamamladı.
Zu hören über den Link: Ottoman History Podcast
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Die Tarih Vakfı in Istanbul stellt die Vorträge im Rahmen der jeweils Donnerstag stattfindenden Vangelis Kechriotis Konuşmaları als Videos zur Verfügung.
Die derzeitige Serie behandelt die „Zwischenzeit“ zwischen dem Osmanischen Reich und der Gründung der Republik Türkei, also die Mütareke ve Milli Mücadele Dönemi von 1918 bis1923.
Einen interessanten Einstieg bildet der Vortrag von Ahmet Demirel (auf Türkisch):
Milli Mücadele Meclisi’nde İktidar ve Muhalefet
İlk mecliste iktidarın bütün güçleri hangi mekanizmalarla elinde toplamaya çalıştığı ve ne ölçüde toplamayı başardığı; muhalefetin hangi mekanizmalarla güçleri ayrıştırmaya çalıştığı ve ne ölçüde ayrıştırmayı başarabildiği konuşulacak. Neredeyse tam yüz yıl önceki mecliste yapılan bu tartışmalar günümüz açısından da önemlidir.
Zu sehen über Youtube über den Link: Milli Mücadele
Außerdem wurde die April-Ausgabe der Zeitschrift Toplumsal Tarih online und kostenlos durch die Tarih Vakfı zur Verfügung gestellt.
Zum Herunterladen über folgenden Link: Toplumsal Tarih (pdf)
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2018 erschien das Werk von Prof. Hans-Lukas Kieser Talat Pasha - Father of Modern Turkey. Architect of Genocide
The first English-language biography of the de facto ruler of the late Ottoman Empire and architect of the Armenian Genocide
Talaat Pasha (1874-1921) led the triumvirate that ruled the late Ottoman Empire during World War I and is arguably the father of modern Turkey. He was also the architect of the Armenian Genocide, which would result in the systematic extermination of more than a million people, and which set the stage for a century that would witness atrocities on a scale never imagined. Here is the first biography in English of the revolutionary figure who not only prepared the way for Atatürk and the founding of the republic in 1923, but who shaped the modern world as well.
Durch seine dichte Analyse der Kontinuitäten von der jungtürkischen Diktatur der Jahre 1913 bis 1918 zur kemalistischen Politik der Republik Türkei ermöglicht das Werk eine wichtige neue Perspektive auf die Geschichte der frühen Republik.
Eine Rezension des Buches finden Sie hier: Rezension Kieser
Ein Video eines Vortrags von Hans-Lukas Kieser zur Präsentation des Buches auf Deutsch finden Sie hier (im Verein Akebi, Berlin 2019): Vortrag Kieser
Und einen weiteren Vortrag zu seinem Buch beim Van Leer Institut in Jerusalem (auf Englisch) über den folgenden Link: Buchvortrag Kieser
Wintersemester 2019/2020
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2019/20
Gewaltstrukturen, Militär und Gesellschaft in der Türkei
Zeit und Ort: 23.10.2019-22.01.2020, mittwochs, 18–20 Uhr, Edmund-Siemers-Allee 1, Hauptgebäude, Flügel Ost, Raum 221
Gewaltstrukturen, Militär und Gesellschaft in der Türkei
Der jüngste Putschversuch von 2016 hat einmal mehr das Interesse auf ein Phänomen gelenkt, das die Geschichte der Türkei seit ihrer Gründung durchzieht: der massive Einfluss des Militärs wie auch anderer Gewaltstrukturen auf Politik und Gesellschaft. Die internationale und interdisziplinäre Vortragsreihe des TürkeiEuropaZentrums im Wintersemester 2019/20 behandelt das Themenfeld in seinen vielfältigen Dimensionen. Beginnend mit einem historischen Überblick untersuchen weitere Vorträge verdeckter wirksame Gewaltstrukturen vom „tiefen Staat“ über die kurdische PKK bis hin zu den privaten Sicherheitsdiensten. Schließlich nimmt die Vortragsreihe auch die gesellschaftlichen Folgen in den Blick, die durch die Militarisierung und Paramilitarisierung erzeugt werden. Neben wissenschaftlichen Vorträgen umfasst die Reihe auch Filmvorführungen und Lesungen. An der Vortragsreihe beteiligen sich auch aus der Türkei geflüchtete KollegInnen.
23.10.2019
Gewaltstrukturen, Militär und Gesellschaft vom späten Osmanischen Reich bis in die gegenwärtige Türkei (Einführung in die Vortragsreihe)
Vertr. Prof. Dr. Elke Hartmann, Turkologie, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg:
30.10.2019
The Ottoman Colonization of the Mountains, 1876-1909
Dr. Owen Miller, Assistant Professor, History Department, Bilkent University, Ankara
13.11.2019
Filmvorführung „Zenne Dancer“ (Türkei 2012); Einführung zum Film
Dr. Hülya Çelik, Turkologie, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
27.11.2019
Gewaltverbrechen parastaatlicher Milizen
Dr. Corry Guttstadt, TürkeiEuropaZentrum (TEZ), Universität Hamburg:
11.12.2019
Mehmets Buch: Berichte von Soldaten aus dem Südosten
Nadire Mater, Journalistin, Bianet.org, Istanbul
08.01.2020
Filmvorführung İki Tutam Saç - Dersim'in Kayıp Kızları ("Zwei Büschel Haare: Die verschollenen Töchter Dersims"), Dokumetarfilm (2010) mit deutschen Untertiteln
Anschließende Diskussion mit Deniz Karakaş (Gründungsmitglied vom Dersim Oral History Projekt und Initiatorin der Dersim Geschichte und Kultur Stiftung)
22.01.2020
Paramilitary dynamics in Turkey throughout the Unionst, Kemalist and post-Kemalist eras
Prof. Dr. Hamit Bozarslan, Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS), Paris
Koordination: Dr. Elke Hartmann (Vertretungsprofessorin für Turkologie und Sprecherin des TEZ), Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Sommersemester 2019
Die TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2019 widmet sich Konvertiten und Renegaten im Osmanischen Reich zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert. In acht Vorträgen werden die Lebensgeschichten von Europäern vorgestellt, die sich im Osmanischen Reich niederließen und zum Islam konvertierten oder aber zu Osmanen wurden, ohne ihre religiöse Zugehörigkeit zu ändern. In einem Fall wird die Rolle eines zum Christentum übergetretenen osmanischen Imams untersucht. Im Fokus steht auch die Frage, wie Konvertiten und Renegaten in der damaligen Literatur und historischen Quellen thematisiert wurden. Was bedeutete es eigentlich, Osmane zu werden und Loyalitäten zu wechseln? Und was dachten Zeitgenossen über Konversionen ihrer Landsleute und Glaubensbrüder? Die Vortragsreihe soll einen neuen Blick auf die Begegnungen zwischen Europa und dem Osmanischen Reich ermöglichen.
03.04.2019
Einführung in die Konversionsforschung
Magali Dietrich, M.A. (Hamburg)
Abteilung Vorderer Orient, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
10.04.2019
A discourse on kinsmen renegades in the Ottoman Empire as reflected in Ukrainian folklore
Dr. Oleksandr Halenko (Kiew)
Institute for History of Ukraine, National Academy of Sciences, Ukraine
17.04.2019
Reaktionen auf armenische Konvertiten 1895/96 und 1915/16
Dr. Elke Shoghig Hartmann (Hamburg)
Abteilung Vorderer Orient, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
24.04.2019
„Entlaufen, seiner Heimat, seinem Namen, seinem Glauben“: Deutsche Konvertiten im spätosmanischen Reich
Prof. Dr. Yavuz Köse (Wien)
Institut für Orientalistik, Universität Wien
08.05.2019
Osmane werden, Hamburger bleiben. Der Orientalist A.D. Mordtmann in transkultureller Perspektive
Tobias Völker, M.A. (Wien)
Institut für Orientalistik, Universität Wien
22.05.2019
„Ein zur türkischen Religion konvertierter ist schlimmer als der Türke“: Apostaten und Türkenfreunde in Berichten tschechischer Reisender und Gesandter (16. Jahrhundert)
Jun.-Prof. Dr. Petr Kučera (Hamburg)
Abteilung Vorderer Orient, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
05.06.2019
Verräter, Held, Vermittler: Der Topos „Renegat“ im Habsburgerreich
Dr. Heléna Tóth (Bamberg)
Neuere und Neueste Geschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
26.06.2019
Prinz Dimitrie Cantemir: Im Dienste des Sultans und des Zaren
Alptuğ Güney, M.A. (Hamburg)
Abteilung Vorderer Orient, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg
10.07.2019
Vom Mullah zum Pastor: Die Protestantisierung und De-Osmanisierung des Meḥmed Şükrī Efendi alias Johannes Awetaranian (1861-1919)
Dr. Gülfem Alıcı (Tübingen)
Zentrum für Islamische Theologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
Koordination: JP Dr. Petr Kučera, Turkologie (Asien-Afrika-Institut)
petr.kucera@uni-hamburg.de
Wintersemester 2018/2019
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2018/19
10 Jahre TürkeiEuropaZentrum (TEZ) Hamburg
2008-2018
Zeit und Ort: 24.10.2018 – 23.01.2018, mittwochs, 18 – 20 Uhr, Raum 221, Ostflügel, Edmund-Siemers-Allee 1
Das TürkeiEuropaZentrum feiert 2018 sein 10-jähriges Jubiläum und hat hierfür Gründungsmitglieder wie auch weitere Kooperationspartner zum Vortrag eingeladen. Die Bandbreite der Vorträge umfasst historische und gegenwartsorientierte Aspekte türkeibezogener Forschung. Dabei erwarten Sie Vorträge aus diversen disziplinären Zugängen, die von Erziehungs- und Medienwissenschaften über Politik- sowie Geschichtswissenschaften bis zur Kunstgeschichte reichen. Die Reihe wird ergänzt durch eine Lesung mit dem Autor Zafer Şenocak.
24.10.2018
Prof. Dr. Raoul Motika (Istanbul)
Marginalisiert, privilegiert oder "Neutürken"? – Nichtmuslimische Schicksale zwischen Osmanischem Reich und Türkischer Republik
Nichtmuslime hatten im Osmanischen Reich einen auf dem islamischen Recht basierenden niederen Status als die muslimischen Untertanen des Sultan-Kalifen. Dies änderte sich im 19. Jahrhundert mit den neuen Wirtschaftsstrukturen des Reichs und den sich verdichtenden wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit Westeuropa. Dadurch ergaben sich neue Möglichkeiten für viele nichtmuslimische Gruppen, die nun zu einem zentralen Bindeglied zur Außenwelt wurden. Manche erlebten einen beispiellosen sozialen, wirtschaftlichen und in Einzelfällen auch politischen Aufstieg. Parallel verstärkten sich unter ihnen wie auch unter den muslimischen Bevölkerungsgruppen nationalistische Strömungen, was zu blutigen Auseinandersetzungen führte und letztlich zur weitgehenden Auslöschung der nichtmuslimischen Präsenz im Reich führte. Mit der Gründung der Türkischen Republik als Nationalstaat veränderten sich die Koordinaten für die verbliebenen Nichtmuslime erneut. Der Vortrag stellt beispielhaft das Schicksal einer bürgerlichen Istanbuler Familie über einen Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart vor.
07.11.2018
Prof. em. Dr. Ahmet Evin (Istanbul / Hamburg)
Turkish Political Culture and its Ottoman Antecedents
Despite the high level of interest in modern Turkish politics, there have been very few studies of Turkey’s political culture. On this topic the contributions of only a handful of colleagues, notably those of Ilter Turan and Ersin Kalaycioglu, stand out. The study of political culture was overshadowed by the overriding interest among political scientists in the Turkish state, its institutions, and the political system in line with the discipline’s focus on Turkey’s modernization. In this context, students of Turkish politics owed a great deal to historians and sociologists in interpreting the transition from late Ottoman reformism to the establishment of the republic.
Examinations of Turkey’s political culture have drawn special attention, among others, to two characteristics which I intend to address in my discussion of the topic. One is the Ottoman antecedents of Turkish political culture going back further than the nineteenth century when the Turkish homo politicus can be said to have arisen. More specifically, the question I shall attempt to address is whether there are indigenous characteristics of the Ottoman political community that have contributed to the shaping of modern Turkey’s political culture.
The second is the cultural cleavage that has been taken by social scientists as a key to understand some of the essential characteristics of Turkish politics (such as the recurring systemic failures due to fragmentation and polarization) ever since Şerif Mardin introduced the Shilsean concept of the “Center and Periphery” into the field of Turkish studies. Today, the “Center and Periphery” theory seems to have lost its relevance not only for the study of Turkish society and politics but globally as well. There are facile explanations why that theory is no longer relevant in today’s relativist post-modern and even “post-truth” environment and why, for example, the locus of the center can no longer be defined clearly even in politically and economically developed societies. By the same token, can it be argued that the current ambiguity about the center and periphery, and how they might relate to one another, may well hold some clues with respect to the changes in political culture?
14.11.2018
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr (Hamburg)
Von der Interkultur zur Interpolitik? Deutsch-türkische Verhältnisse mit Blick auf Fatih Akıns „Aus dem Nichts“
In seinem Film Aus dem Nichts (2017) greift Fatih Akın ein dezidiert politisches, für die deutsch-türkischen Beziehungen verstörendes Thema auf. Mit der eindringlichen Erzählung über die Traumatisierung und radikale Wahrheitssuche seiner filmischen Protagonistin, die ihren Mann und den kleinen Sohn durch ein Attentat verloren hat, bezieht sich der Hamburger Regisseur auf reale Begebenheiten, insbesondere den Nagelbombenanschlag der NSU-Gruppe am 9. Juni 2004 in Köln. Zwar lassen sich auch in anderen Filmen Akıns gesellschaftspolitische Bezüge ausmachen, doch stellt Aus dem Nichts eine Wende dar. Nie zuvor hat der Regisseur die Konsequenzen politischen Handelns so in den Fokus seiner Arbeit gerückt. Von daher fragt der Vortrag, ob dieser Film nicht auch eine Wende in der Auseinandersetzung mit Formen der (deutsch-türkischen) Interkulturalität markiert. Davon ausgehend, dass sich die Etablierung des Forschungsparadigma Interkulturalität an deutschen Universitäten wesentlich der Arbeitsmigration und Wiedervereinigung verdankt, wird eruiert, wie mit den neueren politischen Verwerfungen innerhalb Europas und der Infragestellung von Bündnissen, die den sogenannten Westen geprägt haben, das Verhältnis von Interkultur und Interpolitik neu gedacht werden kann.
21.11.2018
Prof. Dr. Lutz Berger (Kiel)
Das Osmanische Reich 1918: Ende eines Imperiums
Das Ende des Ersten Weltkriegs bedeutete auch eine Zäsur in der Geschichte imperialer Staatlichkeit: Alte Imperien wie das Habsburgerreich brachen zusammen. Das französische und britische Kolonialreich erlangten bei Kriegsende zwar ihre größte Ausdehnung, gleichzeitig zeigten beide Mächte aber bereits Zeichen von ökonomischer und militärischer Schwäche. Das wurde nicht zuletzt im Kontext des sog. Türkischen Unabhängigkeitskrieges 1918-1922 deutlich. Die Epoche des Hochimperialismus war beendet, ehe sie recht begonnen hatte. Der Vortrag versucht, das Ende des Osmanischen Reiches in diese globalen Wandlungsprozesse einzuordnen. Dazu gilt es auszuloten, was für eine Art Imperium das Osmanische Reich überhaupt gewesen ist. Ähnelte es dem Habsburgerreich, also einem durch eine Dynastie zusammengehaltenen Konglomerat gleichberechtigter Teile oder entsprach es doch eher dem hierarchischen Modell der westeuropäischen imperialistischen Mächte? Was bedeutet das jeweils für die Frage des Übergangs von imperialer Ordnung zur Nationalstaatlichkeit, die den weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts in der Türkei und im Vorderen Orient allgemein prägte?
05.12.2018
Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl (Hamburg)
Bildungspolitik in der Türkei
Es gibt kaum ein Land, in dem sich die politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen in so evidenter Weise in der Bildungspolitik niederschlagen wie die Türkei. Daher soll in diesem Vortrag Bildungspolitik nicht isoliert von politischen Ereignissen und gesellschaftlichen Verhältnissen, sondern in deren Zusammenhang betrachtet werden. Hierzu ist zunächst ein Blick in die Geschichte, seit Gründung der türkischen Republik, zu werfen, deuten sich hier doch bereits zentrale Konfliktfelder und Probleme der türkischen Bildungspolitik an. Der Hauptaugenmerk gilt dann dem Zeitraum von 1980 bis heute, in dem sich alte Auseinandersetzungen (etwa jene zwischen Islam und Säkularismus) und Probleme (vor allem: soziale Ungleichheit) verschärften und neue (z.B. Ökonomisierung von Bildung) hinzukamen. Auf diese Weise werden dann auch bildungspolitische Kontinuitäten und Zäsuren seit Beginn der AKP-Regierungszeit evident.
19.12.2018
Zafer Şenocak (Berlin)
Lesung
09.01.2019
Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Bremen) / Dr. Charlotte Binder (Bremen)
Frauen- und Geschlechterstudien im Spannungsfeld von Akademia, Staat und Zivilgesellschaft in der Türkei
Das an der Universität Bremen angesiedelte Forschungsprojekt untersucht Institutionalisierungs- und Transformationsprozesse von Frauen- und Geschlechterstudienzentren an türkischen Universitäten. In Folge der Entstehung der feministischen Bewegung in den 1980er Jahren wurden die Frauenstudien zu Beginn der 1990er Jahre zunächst an Universitäten in Istanbul und Ankara als eine unabhängige akademische Disziplin begründet. Die Gründerinnen waren Akademikerinnen, die sich meist in den Frauenbewegungen engagierten. Bis zum Jahr 2017 etablierten sich mehr als 100 universitäre Frauen- und Geschlechterstudienzentren an staatlichen und privaten Universitäten sowohl in Millionenstädten, wie z.B. Antalya, Gaziantep und Izmir als auch in Provinzstädten, wie z.B. Aydın, Bingöl und Çorum. Anhand von Expert*innen-Interviews und Dokumentensammlungen untersucht das Projekt für ausgewählte Zentren Aussagen von Repräsentant*innen, Websites, Lehr- und Forschungsaktivitäten und weitere relevante Dokumente, die Rückschlüsse über akademische und gesellschaftspolitische Motivationen erlauben. In dem Vortrag werden die Frauen- und Geschlechterstudien als umkämpftes Feld zwischen Akademia, Staat und Zivilgesellschaft in der Türkei verortet.
23.01.2019
Prof. Dr. Burcu Doğramacı (München)
Arrival City Istanbul: Flucht, Moderne und Metropole am Bosporus
Istanbul war ein Ankunftsort für geflüchtete Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Stadt auf zwei Kontinenten mit ihrer multireligiösen und –ethnischen Bevölkerung bot den Emigranten ein heterogenes Bild; so lässt sich kaum von einer konzisen Stadterfahrung sprechen. Denn abhängig von den Stadtvierteln, ihrer Bebauung und Bevölkerung, der Nähe (oder Ferne) zum Wasser, der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zeigte Istanbul verschiedene Gesichter. So gibt dieser Stadtkörper zahlreiche Anhaltspunkte, um die Wechselwirkung von Migration oder Exil, Architektur und Stadt zu erforschen:
Im Galata/Beyoğlu auf der europäischen Seite lebten nach 1917 besonders viele russische Emigranten, später kamen deutschsprachige Exilierte. Institutionen wie die Akademie der Schönen Künste waren fußläufig erreichbar, und Hotels, Cafés und Bars bildeten Kontaktzonen für emigrierte und/oder lokale Kulturschaffende. Der Bosporus bot einen wichtigen Bezugspunkt für Bauten wie die Villa Ragip Devres (Architekt: Ernst Egli), das Haus Eckert-Emirgan (Architekt: Clemens Holzmeister) oder das Haus des Berliner Architekten Bruno Taut. Die ungewöhnliche Ästhetik von Tauts Haus führt zu übergreifenden Überlegungen zur Beziehung von Exil und Moderne. Der Vortrag endet mit dem Aufenthalt von Leo Trotzki auf der Prinzeninsel Büyükada und dem insularen Status des Exilierten.
Sommersemester 2018
Die Landeszentrale für politische Bildung und TürkeiEuropaZentrum der Universität Hamburg laden zum Vortrag ein:
Aufbruch in eine neue Türkei?
Termin: Mittwoch, 27. Juni 2018, 18.00 – 20.30 Uhr
Ort: Rm 221, Asien-Afrika-Institut, Edmund-Siemers-Allee 1 (Flügel Ost)
Referentin und Referenten
Dr. Charlotte Joppien (TürkeiEuropaZentrum)
Dr. Yaşar Aydın (Evangelische Hochschule, Hafencity Universität)
Ali Ertan Toprak (Kurdische Gemeinde Deutschland)
Moderation: Prof. Dr. Yavuz Köse Universität Hamburg
Am 24. Juni 2018 finden in der Türkei vorgezogene Wahlen statt. Dabei entscheiden die Bürger nicht nur über die Zusammensetzung des Parlaments, sondern auch über den zukünftigen Präsidenten des Landes, der durch das Referendum letzten Jahres mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet sein wird. Sah es zunächst so aus, als hätten Präsident Recep Tayyip Erdoğan und die von ihm geführte Volksallianz (Cumhur İttifakı) aus der Regierungspartei AKP und der MHP die Nase vorn, formierte sich in den letzten Wochen Widerstand: Die Nationalallianz (Millet İttifakı) der CHP, İyi Parti, SP und DP, die vom ehemaligen Lehrer Muharrem İnce (CHP) angriffslustig repräsentiert wird. Inzwischen trennen in Umfragen nur noch wenige Prozentpunkte die beiden Bündnisse. Der Wahlkampf war thematisch vor allem von der schlechten wirtschaftlichen Lage der Türkei geprägt, eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Wahl kommt aber vor allem den kurdischstämmigen Wählerinnen und Wählern zu.
Mit Ali Ertan Toprak von der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Dr. Charlotte Joppien vom TürkeiEuropaZentrum der Universität Hamburg und und Dr. Yaşar Aydın von der Evangelischen Hochschule / Hafencity Universität wollen wir unter der Moderation von Prof. Dr. Yavuz Köse, Universität Hamburg, über den (vorläufigen) Ausgang der Wahlen sowie die Einschätzung in der Türkei und unter türkeistämmigen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland diskutieren. Die Veranstaltung wurde von der Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg, und dem TürkeiEuropaZentrum der Universität Hamburg organisiert.
Ansprechpartner bei Rückfragen: Abut Can, Telefon: 040/ 42823 4812;
E-Mail: abut.can"AT"bsb.hamburg.de
TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2018
1968 und die wilden 1960er Jahre. Geschichte, Einfluss und Wirkung einer globalen Bewegung in der Türkei
Zeit und Ort: 04.04.2018 – 04.07.2018, mittwochs, 18 – 20 Uhr, Raum 221, Ostflügel, Edmund-Siemers-Allee 1
Die TEZ-Vortragsreihe widmet sich einem nach wie vor wenig untersuchten Jahrzehnt der jüngeren türkischen Geschichte: den 1960er Jahren. Nach dem Wechsel von der Einparteienherrschaft zum Mehrparteiensystem und der Integration in das westliche Mächtebündnis erlebte die sich modernisierende Türkei in den 1950er Jahren eine kurze Phase wirtschaftlichen Aufschwungs, die jedoch die wachsenden sozialen und politischen Spannungen (zum Teil durch die massive Verstädterung dieser Jahre forciert) nicht zu lösen vermochte. Diese entluden sich 1960 in einer Militärintervention, der ersten in einer Reihe folgender Militärputsche, die, obwohl sie eine vergleichsweise liberale Verfassung (mit garantiertem Recht auf Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit) zur Folge hatte, die zunehmenden Spannungen nicht einhegen konnte. Das Land erlebte eine Phase hoch politisierter Auseinandersetzungen, die, von zahlreichen neuen Parteien getragen, immer häufiger auch in gewalttätige Konflikte mündeten. Die aktuelle Vortragsreihe widmet sich dieser bewegten Periode türkischer Zeitgeschichte und liefert in sechs Vorträgen und einer Lesung einen Einblick in die Protestbewegungen der 1968er Jahre, den kulturpolitischen Positionierungen der sog. 68er Generation, betrachtet die Frauenbewegung genauso wie die Jugendkulturen sowie künstlerischen Artikulationen jener Jahre. Die Lesung aus Jörg Fausers Rohstoff wird schließlich einen literarisch besonderen Blick auf die turbulenten 1960er Jahre in der Türkei liefern.
04.04.2018
Prof. Dr. Yavuz Köse (Hamburg)
Die wilden 1960er Jahre in der Türkei: eine visuell-akustische Einführung zur Reihe
18.04.2018
Dr. Nikos Christophis (Thessaloniki)
Turkish Politics and Student Protest in the Long Sixties: The Cyprus Question as a Catalyst to the Turkish 1968 Protest Movement
The transnational phenomenon of 1968 was felt keenly around the globe with direct and immediate, or almost immediate, impact. This can be seen in the virtual simultaneity of events that took place in the Western world, as well as elsewhere. Turkey was no exception to that domino effect; actually, radicalization in Turkey was going hand in hand with radicalization in the West. Turning our attention to Turkey, it will be argued in the lecture that, along with issues such as the Arab-Israeli War and the Vietnam War, and the increasing anti-Americanism seen over the long sixties, the Cyprus Question was neglected. For this reason, it is not usually included in those reasons that led to student radicalization and the Turkish 1968. In other words, it will be argued that Cyprus was another catalyst directly linked with global developments and the protest repertoires of the student movement in Turkey during the 1960s.
02.05.2018
Erdem Çolak, M.A. (Amsterdam)
What is to be done in the field of art and literature? Discussions among the 68 generation in Turkey over the social position of art and literature
The Turkish 68 movement has been widely discussed throughout years over its leaders’ personal characteristics, political positions and texts that accompany with political fragmentations. Yet, the Turkish case of 68 has resonated in different fields as well and cannot be reduced to mere political disputes. In its 50th anniversary, this research would like to open the productions of 68 movement in Turkey up for discussion. By specifically focusing on some art, culture and literature magazines that have been published in late 60s and early 70s such as Yeni Gerçek (New Reality), Yeni Eylem (New Action), Halkın Dostları (Friends of People) and Yarına Doğru (Towards the Future), it is aimed to develop a new perspective on how young people were both struggling in political sphere and discussing on the role of art and culture towards and after revolution, the new form and content of an artwork, the trajectory of socialist realism and the revision of Turkish literature history from a Marxist perspective.
16.05.2018
Jun.-Prof. Dr. Berna Pekesen (Duisburg/Essen)
Das gespaltene Gedächtnis der 1968-er Frauen
„Wenn von 1968 die Rede ist, denkt man meistens an Männer. Frauen sind weniger populär. Als hätte es sie nie gegeben“ schrieb die 68-er Veteranin Nadire Mater im Vorwort ihrer Interviewsammlung über die türkischen 1968-er. In der Tat sind die Meistererzählungen über die Geschichte der 1960er Jahre allesamt von männlicher Hand geschrieben. Warum halten sich weibliche Zeitzeugen, die in diesen Jahren erstmals in der Türkei kollektiv und als eine sichtbare politische Kraft den Aktionsraum der Straßenpolitik betraten, zurück? Hatten Frauen nichts zu erzählen? Oder, was erzählen sie, wenn sie erzählen? Der Vortrag befragt die überlieferten Erinnerungen der türkischen 68-er Frauen nach ihren Wahrnehmungs- und Erfahrungsmustern und versucht folgende Fragen auszuleuchten: Gibt es ein kollektives Gedächtnis der 68-er Frauen? Was sind die vorherrschenden Topoi in den Frauen-Narrativen, die von dem dominanten 68-er Diskurs abweichen?
06.06.2018
Dr. Christoph Ramm (Bern)
Rockin’ Anatolia – Türkische Popmusik der 1960er und 1970er zwischen radikaler Kreativität und extremer Politisierung
Parallel zur globalen Entwicklung der Popmusik erlebte auch der türkische Pop in 1960er Jahren seine erste große Blütezeit. Zum ersten Mal wurden in der Türkei weltweite kulturelle Trends der populären Musik zeitgleich nachvollzogen. Single-Schallplatten und Musikwettbewerbe verbreiteten Musikstile wie Rock’n’Roll, Beat, Garage Rock, später Psychedelic Rock und Progressive Rock auch in der anatolischen Provinz. Junge türkische Bands beschränkten sich nicht darauf, Hits der westlichen Pop- und Rockmusik zu covern. Stattdessen machten sie sich westliche Stilrichtungen kreativ zu eigen und mixten sie mit türkischen Folksongs zu einem eigenen innovativen Stil – Anadolu Pop. Die zunehmende Politisierung der türkischen Gesellschaft nach 1968 wirkte sich auch auf die Popmusik aus. In den 1970ern trat die radikale Kreativität des Anadolu Pop mehr und mehr in den Hintergrund zugunsten politisierter Folkmusik. Die Hinwendung zum türkü war dabei Ausdruck eines Strebens nach Authentizität und Volksnähe, die mitunter nationalistische Ausprägungen annehmen konnte.
20.06.2018
Levent Konca, M.A. (Berlin)
Lesung: Jörg Fausers Rohstoff (Hammadde)
Jörg Fauser als Beobachter seines Lebens und seiner Zeit: Junkie in Istanbul, 1968 Kommunarde in Berlin, Hausbesetzer in Frankfurt. Das autobiographische Zeugnis, in dessen Mittelpunkt Fausers Alter ego Harry Gelb steht, ist drastische Lebensbeschreibung, rasantes Zeitdokument der sechziger und siebziger Jahre – und die Geschichte von einem, der auszog, um Schriftsteller zu werden.
O4.07.2018
Ass. Prof. Dr. Lea Nocera (Neapel)
Time for Film Revolution. Turkish Cinema and Film Critic in the late 1960s
The 1960s in Turkey, started with a military coup and the introduction of a new constitution, are marked by a profound climate of change which is reflected in the cultural production of those years. Music, art and other cultural fields were strongly influenced by innovative trends, partially coming from Europe and US and partially produced as effect of a new experimental impetus. Political discourse permeated culture and everyday life. Utopia seemed feasible while the dream of a possible revolution required daily practice also in Turkey. Thus every space of culture also became a space for the implementation of a militant, committed practice against capitalism and conformity. The desire for change and transformation affected also the cinema. In 1965 the writer and then screenwriter Onat Kutlar founded Sinematek an association of cinema enthusiasts whose aim was the organization of projections and debates on international films and on the possible developments of Turkish cinema beyond the Yesilçam production, judged as commercial and of little value. In 1967 Sinematek started the publication of the monthly Yeni Sinema, a magazine dedicated to independent film industry and international films which came out with 30 issues before it was closed down. In the same year, a group of young revolutionary socialist filmmakers part of Sinematek took the distances from Yeni Sinema and found the movement of young cinema (Genç Sinema Hareketi) with its own magazine, Genç Sinema. The revolutionary film magazine, which published totally 15 issues. Both magazines ceased their publication after the 1971 Military Memorandum along with the ban of many youth and leftist organizations and publications. Yet, the salient features of the 1968 cultural debate in Turkey emerge from the pages of these two film magazines.
Workshop: Türkeiforschung im deutschsprachigen Raum V: Umbrüche – Krisen – Widerstände
Termin: 16. und 17. März 2018
Wintersemester 2017/2018
TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2017/2018
Gäste, Glaubensbrüder, Störenfriede? Konflikt und Migration zwischen der Türkei und Syrien
Zeit und Ort: 25.10.2017 – 25.01.2018, mittwochs, 18 – 20 Uhr, Raum 221, Ostflügel, Edmund-Siemers-Allee 1
Koordination: Dr. Charlotte Joppien / Prof. Dr. Yavuz Köse
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, GIGA, und dem Institut für Geographie, Universität Hamburg
Seit gut einem Jahr ist das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei in Kraft, Deutschland nimmt im Rahmen des Abkommens am meisten Flüchtlinge auf. Wie aber sieht die Lage in der Türkei aus? Mit unseren Referenten wollen wir diskutieren, unter welchen (rechtlichen) Bedingungen die Flüchtlinge in der Türkei leben, welche formellen und informellen Strukturen ihr Leben bestimmen, wie Flüchtlingshilfe vor Ort konkret aussieht, welche historischen Erfahrungen mit Migration die Türkei hat, und welche Fluchtursachen die Menschen aus den angrenzenden Ländern zur Flucht in die Türkei motiviert.
25.10.2017
Wiebke Hohberger, M.A. (Istanbul Policy Centre Istanbul / Universität Hamburg)
Syrische Studierende als „temporäre Gäste“ in der Türkei? Zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hochschulbildung
Von den über drei Millionen SyrerInnen, die seit 2011 in die Türkei geflüchtet sind, haben mittlerweile etwa 15.000 ein Hochschulstudium an türkischen Universitäten aufgenommen. Auch wenn dies lediglich ca. 3% der SyrerInnen im studierfähigen Alter entspricht, ist der starke Anstieg in den letzten zwei Jahren von 5000 auf 15.000 das Resultat umfassender Bemühungen seitens türkischer Institutionen sowie auswärtiger und internationaler Akteure. Die vielseitigen Formen der Unterstützung auf staatlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene, um jungen SyrerInnenn den Zugang zu Hochschulbildung zu ermöglichen, gilt es hier ebenso zu diskutieren wie die Stimmen der Studierenden selbst.
Auf Basis geführter Interviews in Istanbul, Gaziantep und Karabük präsentiert der Vortrag die Ergebnisse eines einjährigen Forschungsprojekts am Istanbul Policy Center und rückt dabei die Bedürfnisse der Studierenden sowie daraus abgeleitete politische Handlungsempfehlungen in den Vordergrund.
08.11.2017
Silvia Oitner, M.A. (Alice Salomon Hochschule, Berlin)
Menschenhandel und Arbeitsausbeutung im Fluchtprozess - Fokus Türkei
Menschenhandel ist nicht nur ein Straftatbestand, sondern stellt auch eine eklatante Verletzung der Menschenrechte der Betroffenen dar. Aus der Erfahrung der Arbeit mit Betroffenen von Menschenhandel wird deutlich, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Prozess der Migration und dem Phänomen Menschenhandel und Ausbeutung besteht. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass jede*r Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung Migrant*in ist oder umgekehrt. Vielmehr zeigt sich, dass Ausbeutungsverhältnisse dann entstehen können, wenn Menschen nur über einen prekären Aufenthaltsstatus im Aufenthaltsland verfügen oder illegalisiert leben müssen, von Armut und/ oder Wohnungslosigkeit betroffen sind oder auch Schulden auf Grund des Migrationsprozesses haben und die Sprache des Ziellandes nicht oder nur ein wenig sprechen.
Der Vortrag führt ein in die internationalen Grundlagen zur Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz der Betroffenen, stellt Ausbeutungsformen fest, denen Geflüchtete auf ihrem Fluchtwegen ausgesetzt waren und endet schließlich mit der Unterstützung und Betreuung, die nun für die Betroffenen in Deutschland zur Verfügung steht. Vor allem der Fluchtweg über die Türkei nach Europa wird Fokus der Ausführungen und Fallbeispiele sein.
Dr. Marc Herzog (British Institute at Ankara)
Humanitäre Hilfe zur Syrien Krise
Der Konflikt in Syrien ist jetzt in seinem 7. Jahr. Fast eine halbe Millionen Menschen sind als Konsequenz kriegerischer Handlungen umgekommen und die zivile Bevölkerung des Landes leidet weiterhin an einem Krieg der durch eine erstaunliche Zerstörungswut und Missachtung für menschliches Leben gekennzeichnet ist. Laut Angaben der UN benötigen insgesamt 13.5 Mio. Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Während der Laufzeit dieses Konflikts ist humanitäre Hilfe nicht nur innerhalb des Landes geleistet worden, sondern auch in benachbarten Länder wie Jordanien, dem Libanon und der Türkei. Diese Hilfsleistungen wurden im Februar 2014 durch den UN Sicherheitsrat (Resolution 213) authorisiert. Der Vortrag wird etwas zur Entstehung, Strukturen und Dynamik der humanitären Hilfe berichten, die im Kontext des aktuellen Konfliktes über die Türkisch-Syrische Grenze geleistet wurde.
22.11.2017
Dr. Damla Bayraktar Aksel, Koç University & MiReKoc, Istanbul
Turkey's Long Experience as Destination: From Temporariness to Integration
The challenge of human displacement from Syria is large and growing in scale. A great deal of qualitative and quantitative evidence suggests that the situation of Syria’s displaced people is becoming increasingly problematic: on the one hand, those who succeed in escaping from their country are struggling to find a safe refuge in other states; on the other, those who have found safe refugee in other states are trying to integrate their lives into the receiving communities over time. The aim of this talk is twofold: (1) providing a historical analysis on Turkey’s position as a destination country, and (2) examining how, in what ways, and to what extent the move from temporariness to integration of Syrian refugees in Turkey has occurred over the last five years.
06.12.2017
Dr. Christiane Fröhlich (Universität Hamburg)
Umweltbedingte Migration im prärevolutionären Syrien. Der Mythos des syrischen "Klimakrieges"
Der syrische Bürgerkrieg ist für diejenigen, die den Klimawandel in erster Linie als „Bedrohungsmultiplikator“ sehen, zu einem wichtigen Referenzpunkt geworden. Im Fall Syrien geht die Argumentation davon aus, dass die von Menschen verursachte globale Erderwärmung ein verstärkender Faktor einer extremen Dürreperiode unmittelbar vor dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs war; dass diese Dürre massive Binnenmigration hervorrief; und dass diese die sozioökonomischen Spannungen verstärkte, die den Weg in den Bürgerkrieg ebneten.
Der Vortrag setzt sich mit der These des syrischen „Klimakrieges“ kritisch auseinander und weist auf Ursachen und Folgen einer Versicherheitlichung des Klimawandels hin.
20.12.2017
Gerald Knaus, (Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI)) und Dr. Roy Karadağ (Diskutant) (Universität Bremen)
Deutschland, Europa und die Politik des Flüchtlingsschutzes
"Wir schaffen das!“ Dieses Kredo von Bundeskanzlerin Angela Merkel polarisierte seit August 2015 die deutsche Bevölkerung. Es sollte zum Optimismus in Zeiten der Flüchtlingskrise ermutigen, führte aber Land auf Land ab zu hitzigen Kontroversen. Diesen Satz könne er sich "beim besten Willen nicht zu eigen machen“, polterte Horst Seehofer aus München. Die Lösungsansätze der Regierung seien schlichtweg zu unbefriedigend. In der Tat dauerte es bis März 2016 bis Deutschland und die Europäische Union einen konkreten Lösungsansatz vorzuweisen hatten, mit dem sich das „wir schaffen das“ von einer Floskel zur zarten Zuversicht verwandelte. Dieser Lösungsansatz, die "Erklärung der Europäischen Union mit der Türkei zu Migration", wurde in seinen Grundzügen von dem Think Tank Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) erarbeitet.
Gerald Knaus, Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI), Istanbul
diskutiert mit: Dr. Roy Karadağ, Geschäftsführer, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien, Universität Bremen
10.01.2018
Dr. Bediz Yilmaz Bayraktar (Universität Osnabrück, Philipp-Schwartz Fellow)
Syrian Migrants in Agricultural Sector: Insights from Mersin, Turkey
This presentation will provide insights from two years of activism along with the Syrian agricultural workers in the peri-urban area of the city of Mersin, on the Mediterranean coast, close to the Syrian border (host to 300.000 migrants from all classes). Our efforts in this area included providing subsistence material to the migrant-workers living in tent settlements as well as organising community schools for their children, keeping record of each family. Based on my position as an observing participant in these activities, I will try to sketch the conditions of refugee workers in the agricultural sector in this region of Turkey and open the following questions to discussion: What is the share of foreign labour in the agricultural sector in Turkey? What is the connection between forced migration and forced labour and what is the role of agricultural work in the survival of irregular migrants? Can the existence of migrant labourers in this sector be qualified as “semi-slavery”, what are the elements of such definition? What is the logic behind the “ignorance” of Turkish authorities to the agricultural migrant labourers? Is there a common pattern throughout Europe concerning the extensive exploitation of migrant workforce in the agriculture?
24.01.2018
Dr. André Bank (GIGA Hamburg) und Prof. Dr. Annette Jünemann (Diskutantin) (Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg)
Neben-Kriegsschauplätze: Die unmittelbare Nachbarschaft des Syrienkonflikts
Der Syrienkrieg hat mit mehr als einer halben Million Toten und über zwölf Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ein immenses humanitäres Leid im Land selbst mit sich gebracht. Wie andere extrem gewaltsame Bürgerkriege hat der Syrienkonflikt aber auch über seine Grenzen hinaus „gewirkt“ und dabei insbesondere die Regionen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft beeinflusst. Der Vortrag nimmt diese lokalen Transformationen in der unmittelbaren Nachbarschaft des Syrienkriegs, den sog. „Neben-Kriegsschauplätzen“, mit einem Fokus auf Jordanien und der Türkei in den Blick. Es wird untersucht, welche politischen, sozialen und ökonomischen Dynamiken gegenwärtig die lokalen Ordnungen in den Nachbarschaften Syriens prägen und wie sich diese Prozesse seit Kriegsbeginn 2011 transformiert haben. Der Vortrag argumentiert, dass ein besseres Verständnis der jordanischen und türkischen „Neben-Kriegsschauplätze“ helfen kann, die komplexe und vielfältige Wirkmächtigkeit des Syrienkrieges besser zu verstehen.
Dr. André Bank, German Institute of Global and Area Studies (GIGA), Institut für Nahost-Studien, Hamburg
diskutiert mit: Prof. Dr. Annette Jünemann, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
International Conference: Environmental History of the Ottoman Empire and Turkey
Termin: 27-28 October 2017
„Konkurrierende Imperien? Das Russische Reich und das Osmanische Reich im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert“ (29. November 2017)*
mit
PD Dr. Zaur Gasimov (Istanbul)
Prof. Dr. Stefan Plaggenborg (Bochum)
Prof. Dr. Stefan Rohdewald (Gießen)
Moderation: Dr. Bamberger-Stemmann (Hamburg)
*in Kooperation mit Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Sommersemester 2017
TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2017
Die Geschichte der Türkei in Objekten
Die TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester 2017 widmet sich der Geschichte des Osmanischen Reiches und der Türkei anhand von Objekten. Dabei werden ausgesuchte Artefakte vorgestellt, ihre Besonderheiten beleuchtet und der je spezifische Entstehungs- und Nutzungskontext erläutert. Was können uns Teppiche, Steine, Manufakturen der 1970er Jahre oder aber Fotografien erzählen? Auch wird die Rolle von Objekten in der türkischen Literatur thematisiert werden. In sieben Vorträgen soll so ein durch die materielle Kultur vermittelter Blick auf die Geschichte ermöglicht werden.
12.04.2017
Prof. Dr. Yavuz Köse (Hamburg)
Der Orientteppich: osmanisch-europäische Verwebungen
26.04.2017
Prof. Dr. Christoph K. Neumann (München)
Ordnung, Leben, Liste: das Heft als osmanisches Prinzip, als Praxis und als Ding
10.05.2017
Dr. Eva-Maria Troelenberg (Florenz)
Alterswerte, "Pierres Cassées", diplomatische Geschenke: Die Steine von Mschatta und deutsch-osmanische Beziehungen um 1900
24.05.2017
Prof. Dr. Holger Lund (Ravensburg)
Der Umgang mit Glamour. Türkisches Musik-Kommunikationsdesign der 1970er Jahre
14.06.2017
Maria Bruckmann, M.A. (Hamburg)
Portrait einer jungen Dame: Fotografien weiblicher Bankangestellter im spätosmanischen Reich als Geschichtsquellen
28.06.2017
Prof. Dr. Suraiya Faroqhi (Istanbul)
Zum Auftischen: die Geschichte eines Kupfertopfes
05.07.2017
Prof. Dr. Börte Sagaster (Heidelberg)
Objekte der Sehnsucht in der modernen türkischen Literatur
Wintersemester 2016/2017
Workshop: Türkeiforschung in Deutschland IV
Termin: 15.-16. September 2016
TEZ-Vortragsreihe Wintersemester 2016/2017
Gesellschaftliche und politische Partizipation von MuslimInnen in Europa und der Türkei
Die TEZ-Vortragsreihe widmet sich im Wintersemester 2016/17 der gesellschaftlichen und politischen Partizipation von MuslimInnen in Europa und der Türkei. Die öffentliche Wahrnehmung muslimischen Alltagslebens in Deutschland/Europa erfährt nicht nur durch die jüngsten Attentate in Paris und Brüssel, sondern vor allem auch durch die Flüchtlingsströme aus dem kriegszerstörten Syrien eine zunehmende Polarisierung. Teile der Mehrheitsgesellschaft sehen durch die MuslimInnen die eigenen Grundwerte, ja Lebensweise bedroht. Immer häufiger wird öffentlich bekundet, „der Islam“ gehöre nicht zu Deutschland. Blickt man in die Türkei, kann man seit einigen Jahren geradezu eine gegenläufige Entwicklung beobachten: Muslimisches Leben – lange Zeit von kemalistischen Eliten zurückgedrängt – prägt nicht nur den öffentlichen Raum, sondern ist Teil der nach außen getragenen Identität politischer Eliten. War es vor wenigen Jahren Studentinnen verboten, mit Kopftuch Vorlesungen an Universitäten zu besuchen, sitzen heute im säkular verfassten türkischen Parlament Musliminnen mit Kopftuch. Die TEZ-Reihe bietet in seiner Wintersemesterreihe Einblick in die vielfältigen Erscheinungsformen muslimischen Lebens in Deutschland/Europa sowie in der Türkei. Dabei gilt das Interesse vor allem Genderaspekten und den Möglichkeiten gesellschaftlicher und politischer Partizipation von muslimischen Frauen. In sieben Vorträgen werden namhafte WissenschaftlerInnen eine spannende Bandbreite an Themen behandeln: islamischer Feminismus, europäischer Islam und Familien- und Geschlechterrollen muslimischer Familien in Deutschland. Ferner wird dem religiösen Subjekt im Islam im türkischen Kontext nachgespürt, die Partizipationsmöglichkeiten von muslimischen Türkinnen in der Politik sowie die Besonderheiten türkisch-islamischer Romane und die Rolle der Frauen erörtert. Die Reihe wird ergänzt mit einer Lesung von der Autorin Sabine Adatepe.
26.10.2016
Dr. Reyhan Şahin (Hamburg)
Islam and Gender reloaded: Islamischer Feminismus in der deutschen Gesellschaft, Medien und Wissenschaft
09.11.2016
Prof. Dr. Nilüfer Göle (Paris)
Europäischer Islam (Buchvorstellung)
23.11.2016
Prof. Dr. Meltem Kulaçatan (Zürich)
Wer ist das religiöse Subjekt im Islam? Gender relevante Deutungshoheiten im Rahmen türkischer Ordnungs- und Kulturpolitik
07.12.2016
Dr. Charlotte Joppien (Hamburg)
„This is a man’s world“ – Zum politischen Engagement von Frauen in der türkischen Politik
21.12.2016
Lesung: Sabine Adatepe
Kein Frühling für Bahar. Mehr als eine Migrationsgeschichte
11.01.2017
Prof. Dr. Béatrice Hendrich (Köln)
Der türkisch-islamische Roman und die Frauen - eine irritierende Geschichte
18.01.2017
Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu /Charlotte Binder / Asli Polatdemir (Bremen)
Frauenbewegungen in der Türkei – aktuelle Ergebnisse eines regional vergleichenden, empirischen Forschungsprojektes
25.01.2017
Prof. Dr. Ahmet Toprak (Dortmund)
Muslimische Familien in Deutschland - Erziehung, Geschlechterrollen, Sexualität
Sommersemester 2016
TEZ-Vortragsreihe Sommersemester 2016
Gehen, Reiten und Fahren: Reisende und Reisemittel im Osmanischen Reich und in der Türkei
Die TEZ-Vortragsreihe im Sommersemester widmet sich dem Thema Reisen. Dabei stehen die vielfältigen Formen des Reisens ins und im Osmanischen Reich (und der Türkei), insbesondere die diversen Reisemittel im Fokus. Darüber hinaus soll der im Zuge der Modernisierung erfolgten Beschleunigung des Reisens (Dampfschiffe, Eisenbahn, Fahrrad) ebenso nachgegangen werden, wie dem Einfluss, den diese auf das Freizeit- und Reiseverhalten hatten. Gerade an den Entwicklungen des 19. Jahrhunderts lässt sich anschaulich verfolgen, wie das Reisen immer mehr als touristisches Vergnügen von breiteren Gesellschaftskreisen praktiziert wurde; wobei zunehmend auch der Aspekt der Erholung und das Freizeitvergnügen in den Mittelpunkt rückten. Die Reihe wird sich nicht nur den vielfältigen Formen des Reisens, den Arten des "Sehens" (tourist gaze) und der geänderten Zeitwahrnehmung widmen, sondern sich auch mit der Wahrnehmung und Beschreibung des "Anderen", wie sie sich in den Reiseberichten (-führern) manifestieren, befassen.
Istanbul als Reiseziel vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Dr. Onur Inal (Hamburg)
Termin: 13.04.2016
Der „andere“ Osten: türkische Reisende in arabischen Provinzen der spätosmanischen Zeit
Jun.-Prof. Dr. Petr Kučera (Hamburg)
Termin: 27.04.2016
Reiseberichte türkischer Berlinbesucher um 1900. Von der Droschke zum Automobil
Jule Thiemann, M.A. (Hamburg)
Termin: 11.05.2016
Karawanseraien und Fernrouten im Osmanischen Reich
Dr.-Ing. des. Robin Wimmel (Berlin)
Termin: 08.06.2016
Ägypten in 30 Tagen: die Beschleunigung des Reisens im 19. Jahrhundert
Dr. Felix Konrad (Basel/Zürich)
Termin: 22.06.2016
Des Teufels Gefährt: Radfahren im spätosmanischen Reich
Yavuz Köse (Hamburg)
Termin: 06.07.2016
Wintersemester 2015/2016
TEZ-Vortragsreihe Wintersemester 2015/2016
Osmanisch-türkische Literaturen
Die Hamburger Turkologie hat bereits seit Langem einen Schwerpunkt osmanisch/türkische Literatur und richtete im Wintersemester 2007/08 die bundesweit erste Professur für türkische Literaturwissenschaft ein, die in ihrer Art auch einzigartig in Westeuropa war. Mit der Neubesetzung der Juniorprofessur für osmanische-türkische Literatur im Sommersemester 2016 wird der in Hamburg etablierte Forschungsschwerpunkt türkische Literatur fortgeführt und weiter vertieft werden. Anlässlich dieser Neubesetzung widmet sich die Vorlesungsreihe des TürkeiEuropaZentrums (TEZ) dem Schwerpunkt „Osmanische-türkische Literaturen“. Die hochkarätig besetzte Reihe wird in sechs Vorträgen die Vielfalt der osmanisch-türkischen Literaturen, die in verschiedenen Sprachen und Schriften verfasst wurden, präsentieren. Istanbul als Ort und Sujet literarischer Produktion wird dabei genauso thematisiert werden wie literarische Strömungen abseits des Mainstreams. Aber auch die deutsch-türkische Migrationsliteratur soll kritisch beleuchtet werden. Mit einer Lesung will die Reihe schließlich an einen der prominentesten türkischen Schriftsteller, der vor 100 Jahren geboren wurde, erinnern: Aziz Nesin.
Das osmanische Istanbul: eine Stadt und ihre Literatur(en)
Prof. Dr. Johann Strauß (Strasbourg)
Termin: 21.10.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
An Underground Literature of Istanbul? Subculture and Marginality in Contemporary Turkish Culture
Prof. Dr. Timour Muhidine (Paris)
Termin: 04.11.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Ringen mit Engeln und Dämonen: Gibt es eine jüdisch-türkische Literatur?
Assoc. Prof. Dr. Laurent Mignon (Oxford)
Termin: 18.11.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Das Ideal des Westens, die Realität des Ostens: osmanisch-türkische Romane um die Jahrhundertwende
Dr. Petr Kučera (Prag)
Termin: 02.12.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Vortragsraum, Gästehaus der Universität, Rothenbaumchaussee 34
Zum 100. Geburtstag von Aziz Nesin – eine Lesung mit dem Autor und Kabarettisten Şinasi Dikmen (Frankfurt)
Termin: 16.12.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Deutsch-türkische Migrationsliteratur: Travestien eines fragwürdigen Textkorpus
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr (Hamburg)
Termin: 06.01.2016
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Literatur als Widerstand. Wendepunkte in der türkischsprachigen Literatur
Prof. Dr. Kader Konuk (Duisburg-Essen)
Termin: 20.01.2016
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Sommersemester 2015
TEZ-Vortragsreihe Sommersemester 2015
Die Osmanen und Südosteuropa. Geschichte und Erbe der Osmanen auf dem Balkan
Südosteuropa gehörte zu den Kerngebieten des sich seit dem 14. Jahrhundert auf dem Balkan ausdehnenden Osmanischen Reiches. Gewiss war das „osmanische Europa“ eine der wichtigsten Regionen des Reiches, sowohl in politischer als auch in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. Osmanische Geschichte ist daher auch immer auch schon Teil der europäischen Geschichte gewesen. Die sich im Zuge der „nationbuildung“ etablierenden Nationalstaaten in Südosteuropa haben die osmanische Präsenz dabei je unterschiedlich gedeutet – nicht selten jedoch unter dem Aspekt des „türkischen Joches“. Die Vortragsreihe möchte in acht Vorträgen unterschiedliche Dimensionen der osmanischen Präsenz auf dem Balkan beleuchten. Dabei sollen nicht nur unterschiedliche Regionen (Griechenland, Bulgarien, Rumänien) in den Blick genommen werden, sondern auch unterschiedliche Einschätzungen zur osmanischen Präsenz auf dem Balkan und ihre Bedeutung für die europäische Geschichte, bis hin zur Wirkungsgeschichte von ‚Graf Dracula’ behandelt werden.
Die Vortragsreihe findet in Kooperation mit und freundlicher Unterstützung vom Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS, Regensburg), von der Südosteuropa-Gesellschaft (SOG, Zweigstelle Hamburg), der Iranistik sowie vom Institut für Griechische und Lateinische Philologie an der Universität Hamburg statt.
Die osmanische Eroberung des Balkans - Thesen und Interpretationen zu einer Zäsur in der europäischen Geschichte
Prof. Dr. Oliver J. Schmitt
Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien
Termin: 08.04.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Was ist Europa? - Die osmanische Herrschaft in Südosteuropa im Spiegel europäischer Identitätsdiskurse
Prof. Dr. Markus Koller
Historisches Institut, Ruhr Universität Bochum
Termin: 15.04.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
"Osmanische Orthodoxie" als vornationales Identitätskonzept - Grenzen und Möglichkeiten für die kulturgeschichtliche Forschung
Prof. Dr. Ioannis Zelepos
Institut für Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Termin: 13.05.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Persian literacy in Ottoman Bosnia
Dr. Munir Drkić
Abteilung für Orientalistik, Philosophische Fakultät, Uni-Sarajevo
Termin: 20.05.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Das Osmanische Reich im Geschichtsunterricht auf dem Balkan
Prof. Dr. Mehmet Hacısalihoğlu
Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Yıldız Teknik Üniversitesi Istanbul
Termin: 03.06.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Das Osmanische Reich als „failing state“? Ein Effizienzvergleich südosteuropäischer Staatlichkeit im 19. Jahrhundert
Dr. Konrad Clewing
Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), Regensburg
Termin: 17.06.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Osmanische Hinterlassenschaften in Südosteuropa
Dr. Anna Vlachopoulou
Institut für Geschichte und Kultur des Nahen Orients, Ludwig-Maximilians-Universität München
Termin: 01.07.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Corpus Draculianum - Dokumente und Chroniken zum walachischen Fürsten Vlad der Pfähler
Dr. des. Adrian Gheorghe
Institut für Geschichte und Kultur des Nahen Orients, Ludwig-Maximilians-Universität München
Termin: 08.07.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Wintersemester 2014/2015
TEZ-Vortragsreihe Wintersemester 2014/2015
Der Große Krieg. Hamburg und das Osmanische Reich im I. Weltkrieg
Das TürkeiEuropaZentrum (TEZ) widmet sich in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg im Wintersemester 2014/15 in seiner Vorlesungsreihe den deutsch-osmanisch/türkischen Beziehungen vor, während und kurz nach dem I. Weltkrieg. Die in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg, der Staatsbibliothek Hamburg organisierte Begleitausstellung beleuchtet osmanisch-hamburgische Begegnungen der Jahre ca. 1900-1926, wobei die osmanische Präsenz in Hamburg während der Kriegsjahre im Zentrum der Ausstellung stehen wird. Das TEZ schließt die Reihe mit einer Podiumsdiskussion mit namhaften internationalen Forschern zum Osmanischen Reich im I. Weltkrieg ab.
Hamburg-Basra, London-Baghdad oder das eiserne Netz des Mutterlandes: Die Bagdadbahn im deutschen, britischen und türkischen Gedächtnis
Prof. Dr. Malte Fuhrmann (Bochum)
Termin: 15.10.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
"Ade, Cospoli, ich will aber nicht denken, dass es ein Abschied für immer ist." Eine Hamburger Familie im Osmanischen Reich zur Zeit des 1. Weltkriegs
Dr. Camilla Dawletschin-Linder (Hamburg)
Im Anschluss Einführung zur Ausstellung "Osmanen in Hamburg - eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkrieges", Prof. Dr. Yavuz Köse (Hamburg)
Termin: 05.11.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Vortragsraum der Staatsbibliothek (mit Empfang)
Ausstellungseröffnung "Osmanen in Hamburg"
Ossendampfer, Tabakhändler und 'Bolschewiken': die Deutsche Levante-Linie und die Hamburger Definition des Orients
Prof. Dr. Ulrich Moennig (Hamburg)
Termin: 26.11.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Lesung: "Die auf den Weg ohne Heimkehr getrieben wurden. Lebenswege und Todeswege von Armeniern in literarischen Quellen"
Dr. Corry Guttstadt (Jerusalem)/Elke Hartmann, M.A. (Berlin)
Termin: 17.12.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Deutschland und die Türkei 1918-1933
Prof. Dr. Sabine Mangold-Will (Wuppertal)
Termin: 07.01.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Podiumsdiskussion: Der Große Krieg: das Osmanische Reich im I. Weltkrieg
Teilnehmer: Prof. Dr. Fikret Adanır (Istanbul), Prof. Dr. Christian Gerlach (Bern), Prof. Dr. Oliver Janz (Berlin), Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser (Zürich), Prof. Dr. Raoul Motika (Istanbul), Dr. Uğur Ümit Üngör (Utrecht)
Termin: 15.01.2015
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Lichthof der Staatsbibliothek Hamburg
Sommersemester 2014
Internationale Konferenz: "Sozialer Wandel und politische Radikalisierung der 1960er Jahre in der Türkei"
Termin: 26.-28. Juni 2014
Workshop: Türkeiforschung in Deutschland III
Termin: 21.-22. März 2014
TEZ-Vortragsreihe Sommersemester 2014
Türkeibezogene Forschung an der Universität Hamburg. Nachwuchswissenschaftler/innen stellen ihre Forschung vor
Anlässlich des Deutsch-Türkischen Jahres der Forschung, Bildung und Innovation 2014 präsentiert das TürkeiEuropaZentrum (TEZ) in seiner Vortragsreihe im Sommersemester eine Auswahl an türkeibezogener Forschung, die an der Universität Hamburg stattfindet. Nachwuchswissenschaftler/innen aus verschiedenen Disziplinen, wie etwa der Islamwissenschaft, Geschichte, Turkologie oder den Medienwissenschaften präsentieren ihre laufende Forschung. Die Präsentationen werden im Anschluss von einer/einem etablierten Forscher/in aus der jeweiligen Fachdisziplin diskutiert werden. Die Reihe möchte einem interessierten universitären und außeruniversitären Kreis die Vielfalt türkeibezogener Forschung in Hamburg vorstellen.
Seelenlehre und Seelenerziehung im osmanisch-arabischen 17. Jahrhundert: Qāsim al-Ḫānīs as-Sayr wa-s-sulūk ilā malik al-mulūk. Ein Sufi-Lehrbuch für Autodidakten?
Gülfem Alıcı, M.A. (Islamwissenschaft)
Diskutant: Prof. Dr. Ralf Elger (Halle)
Termin: 16.04.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
"Warum fragst Du nach Büchern?" Forschung zur Manuskriptkultur alevitischer Gemeinschaften in Anatolien
Janina Karolewski (SFB Manuskriptkulturen, Teilprojekt C04 - Turkologie)
Diskutant: Dr. Robert Langer (Bayreuth)
Termin: 30.04.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Gottesanbetung - Erotik - Herrschaft: Die verschiedenen Ebenen der Liebe in den Gedichten Sultan Süleymans des Prächtigen (1520–1566)
Dr. Christiane Czygan (Turkologie)
Diskutant: Prof. Dr. Jörg B. Quenzer (Hamburg)
*Im Rahmen der Ringvorlesung „Lieder von Liebe und Leidenschaft: Liebeslyrik in Asien“
Termin: 06.05.2014*
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
(K)ein Platz für die Türkei? Konstruktionen europäischer Identität im Europarat
Wiebke Hohberger, M.A. (Geschichte)
Diskutantin: Prof. Dr. Gabriele Clemens (Hamburg)
Termin: 07.05.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Frauenbewegung und feministische Öffentlichkeiten: Die Medien der Frauenbewegung in der Türkei seit den 1980er Jahren
Gabriele Cloeters, M.A. (Turkologie)
Diskutantin: Dr. Sabine Prätor (Hamburg)
Termin: 21.05.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Ein Hamburger am Bosporus - der Orientalist und hanseatische Gesandte Andreas David Mordtmann (1811-1879)
Tobias Völker, M.A. (Turkologie)
Diskutant: Prof. Dr. Hans Georg Majer (München)
Termin: 04.06.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Muslimische Diversität in sozialen Netzwerken - die "sichtbare" Religiosität in den Facebook-Seiten von Kopftuch tragenden Musliminnen in der Bundesrepublik Deutschland
Dr. Reyhan Şahin (RCMC Graduate School)
Diskutant: Prof. Dr. Jannis Androutsopoulos (Hamburg)
Termin: 02.07.2014
Beginn: 18-20 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Wintersemester 2013/2014
TEZ-Vortragsreihe WS 2013/2014
"90 Jahre Republik Türkei. Kultur, Raum und Protest."
(in Kooperation mit der HafenCity Universität)
Die Moderne in der türkischen Architektur - eine Synopsis
Oya Atalay Franck (Zürich)
Termin: 24.10.2013
Beginn: 18:15 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Taksim, Umkämpftes Zentrum Istanbuls. Zur Genese und Gegenwart der Raumpolitik in Istanbul
Orhan Esen (Istanbul)
Termin: 25.11.2013
Beginn: 18:15 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Lesung: Wo wart ihr, als die Finsternis hereinbrach?
Mario Levi (Istanbul)
Termin: 16.12.2013
Beginn: 18:15 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Zeitgenössische Karikaturen in der Türkei
Im Anschluss Ausstellungseröffnung: Gegen den Strich! Karikaturen aus der Türkei
Sabine Küper-Büsch (Istanbul)
Termin: 06.01.2014
Beginn: 18:15 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Kunstbeben am Bosporus
Réne Block (Berlin)
Termin: 27.01.2014
Beginn: 18:15 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Sommersemester 2013
21.-22. Juni 2013
Konferenz zu "Zirkuläre Migrationsbewegungen zwischen Deutschland und der Türkei in transnationaler Perspektive"
TEZ-Vortragsreihe SoSe 2013
"90 Jahre Republik Türkei - eine Erfolgsgeschichte?"
Aufbruch der Türkei ins 20. Jahrhundert: Kemalismus im Vergleich
Prof. Dr. Stefan Plaggenborg
Termin: 17.04.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Türkische 68er? Was heißt “links” in der Studentenbewegung der Türkei während der 1960er Jahre?
Dr. Berna Pekesen
Termin: 15.05.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
„Türkische Staatsbürger“ und „echte Türken“ die Staatsangehörigkeitspolitik der Republik Türkei
Dr. Corry Guttstadt
Termin: 29.05.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
90 Jahre Türkische Republik – vom Zielland von Siedlungsmigration zum modernen Einwanderungsland für Arbeitsmigration
Dr. Yaşar Aydın
Termin: 12.06.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Lesung: Scheidung auf Türkisch
Esmahan Aykol
Termin: 21.06.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
10 Jahre AKP-Regierung – Fortschritte im Demokratisierungsprozess?
Amke Dietert
Termin: 26.06.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Eine „wechselvolle Beziehungsgeschichte“: Die Türkei und die EG/EU
Prof. Dr. Gabriele Clemens
Termin: 10.07.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Wintersemester 2012/2013
TEZ-Vortragsreihe WS 2012/13
Die Osmanen in der Welt!
Die TEZ-Vortragsreihe im Wintersemester 2012/13 widmet sich in vier Vorträgen den "Osmanen in der Welt". Dabei sollen die zahlreichen Verbindungen und Beziehungen der Osmanen zur außereuropäischen Welt beleuchtet werden. In diesem Rahmen wird zunächst von Claus Schönig (Berlin) die Einbettung der Osmanen in die türkischsprachige Welt in Augenschein genommen. Hierbei spielt die Frage nach dem "Woher" genauso eine wichtige Rolle, wie auch die nach dem W"ohin" der Osmanen. Bei der Beantwortung der Frage, wohin es für den osmanischen Staat im späten 19. Jahrhundert gehen konnte, hatte Japan als neuer "Rising Star of the East" eine sicherlich nicht zu unterschätzende (Vorbild-)Rolle gespielt. Selçuk Esenbel (Istanbul) wird in ihrem Vortrag den vielfältigen osmanisch-japanischen Beziehungen nachgehen. Gottfried Hagen interessiert in seinem Vortrag weniger die Frage, welche spezifischen Beziehungen die Osmanen unterhielten, als vielmehr die Frage, wie Osmanen sich und der sie umgebenden Welt Sinn gaben. Hierfür bedient er sich des Konzepts mental map und versucht die Kategorien, welche für das Bild von der Welt konstitutiv waren, herauszuarbeiten. Wie und durch welche Faktoren sich osmanischen mental maps änderten soll ebenfalls Thema des Vortrages sein. Ralph Kauz (Bonn) stellt uns schließlich das Werk Khataynameh (Book of China) vor, das von "Ali Akbar Khatai" um 1516 verfasst wurde und im Jahre 1520 in Istanbul erschien. Wieso wurde dieses zunächst auf Persisch verfasste, dann bald (wohl 1582) ins Osmanische übertragene Werk über China verfasst, und für wen? Der Vortrag versucht hierauf antworten zu geben und vor diesem Hintergrund auf die chinesisch-osmanischen Beziehungen einzugehen."
Osmanen und die anderen Türken
Prof. Dr. Claus Schönig (Berlin)
Termin: 23.10.2012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Japanese - Ottoman Relations
Prof. Dr. Selçuk Esenbel (Istanbul)
Termin: 22.11.2012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Osmanische mental maps im Wandel
Prof. Dr.Gottfried Hagen (Ann Harbor, Michigan)
Termin: 11.12.2012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Das Khataynameh und die chinesisch-osmanischen Beziehungen
Prof. Dr. Ralph Kauz (Bonn)
Termin: 17.01.2013
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Sommersemester 2012
Reif für die Insel? - Europa, die Türkei und der Zypernkonflikt
Fachtagung/Podiumsdiskussion
Termin: 20.06.21012
Beginn: 14-21 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Workshop: Türkeiforschung in Deutschland II - Arbeitsfelder und Perspektiven
Termin: 02./03.03. 2012
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Fethiye Çetin (Istanbul): Meine Großmutter / Anneannem
Lesung (Deutsch und Türkisch)
Termin: 19.06.21012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Prof. Dr. Edhem Eldem (Istanbul): 6,000 Ottoman Bank employees, 1890-1930: A sample of a cosmopolitan petty bourgeoisie?
Termin: 05.06.21012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Prof. Dr. Burcu Dogramaci (München): Der Blick der Emigranten. Fotografien und Forschen in der Türkei
Termin: 15.05.21012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Nedim Gürsel: Allahs Töchter - Allah’ın Kızları
Lesung (Deutsch und Türkisch)
Termin: 20.04.21012
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Wintersemester 2011/2012
Prof. Dr. Klaus Kreiser (Berlin): Die Lektüren Atatürks
Termin: 26.01.2012
Beginn 18 Uhr c.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Prof. Dr. Börte Sagaster (University of Cyprus): Der osmanische Harem und die Moderne. Erinnerungen von Haremsfrauen aus der Spätzeit des Osmanischen Reiches
Termin: 16.12.2011
Beginn: 18 Uhr
Ort: Edmund-Siermers-Allee 1, West, Raum 221.
Dr. Sabine Prätor (Münster & Erlangen): Alt werden zwischen Deutschland und der Türkei - Einblicke in das Leben der älteren türkischen Generation
Termin: 15.12.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Dr. Özlem Tekin (München): Migration, Sprache und Integration: einsprachig - zweisprachig - quersprachig
Termin: 24.11.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Prof. Dr. Nermin Abadan-Unat: Modernität und Transnationalismus
Termin: 17.11.2011
Beginn 19 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 120 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
Dr. Hans-Peter Laqueur: Der Taksim-Platz und seine Denkmäler
Termin: 27.10.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost)
First World War in Comtemporary Turkey: Modes of Memory and Reconstruction
International Workshop
Termin: 29.-30.09.2011
Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiellinie 5, 24105 Kiel
Sommersemester 2011
First World War in Comtemporary Turkey: Modes of Memory and Reconstruction
International Workshop
Termin: 29.-30.09.2011
Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiellinie 5, 24105 Kiel
Diskussionsveranstaltung: Die Türkei - ein Vorbild für die Revolution im Nahen Osten?
Termin: 28.04.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Ost)
Dr. Malte Fuhrmann: Der westliche Reisebericht und die Entstehung der Bourgeoisie in den spätosmanischen Hafenstädten
Termin: 04.07.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal C (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Hauptgebäude)
Dr. Günter Seufert: Nach den Parlamentswahlen in der Türkei
Termin: 21.06.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Ost)
Diskussionsveranstaltung: Die Türkei - ein Vorbild für die Revolution im Nahen Osten?
Termin: 28.04.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Ost)
Wintersemester 2010/2011
Prof. Dr. Surayia Faroqhi: Religion und Politik im Osmanischen Reich der Frühen Neuzeit
Termin: 23.03.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Ost)
Vorträge anläßlich des UNESCO Evliya -Çelebi -Jahres 2011
Die UNESCO hat den 400. Geburtstag des osmanischen Gelehrten und Reisenden Evliya Çelebi zum Anlass genommen, das Evliya -Çelebi -Jahr auszurufen.
Das TürkeiEuropaZentrum lädt gleich zu Beginn des Jahres zu zwei Vorträgen ein, die das Leben und das Werk dieses großen Mittlers zwischen den Kulturen darstellen:
Die von Nuran und Semih Tezcan am 19.01.2011 bei uns gehaltenen Vorträge liegen nun in Druck vor. Die auf Türkisch erschienenen Beiträge wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Ahmet Aksit (Leitender Herausgeber, Toplumsal Tarih) zur Verfügung gestellt.
Prof. Dr. Semih Tezcan(Bilkent Universität, Ankara)
Evliya Çelebi - der reisende Diener seines Staates, der geniale Autor türkischer Literatur
Ass. Prof. Dr. Nuran Tezcan(Bilkent Universität, Ankara)
Topographische Karte des Nil: Ein neu entdecktes Werk von Evliyā Çelebi
Termin: Mittwoch, 19.01.2011
Beginn 18 Uhr s.t.
Ort: Hörsaal 221 (AAI, Edmund-Siemers-Allee 1, Ost)
Wintersemester 2009/2010
Ringvorlesung "Türkei in Europa - Europa in der Türkei"
Ältere und sonstige Aktivitäten
Digitalisierung des Türkeiarchivs von Dr. Heinz Kramer
Aktuelle Projekte in der Türkeiforschung in Deutschland
12.01.2010: Workshop "Migration Potentials - From and to Turkey"
18.12.09: Symposium Alevitentum und Bildung
04.12.09: TEZ-Workshop zur Vorbereitung einer DFG-Forschergruppe
Zeitschrift für Türkeistudien soll unter Beteiligung des TürkeiEuropaZentrums revitalisiert werden
Vereinbart wurde, dass die Betreuung des Rezensionsteils sowie die inhaltliche Qualitätssicherung durch das TürkeiEuropaZentrum und seine Kommissionen organisiert werden.
Die Redaktion der Zeitschrift wird sich aus je zwei Vertretern der beiden herausgebenden Institutionen sowie einem weiteren Lehrstuhlinhaber für Turkologie zusammensetzen.
Die Zeitschrift soll ab Herbst 2009 bzw. Frühjahr 2010 in neuer Zählung und bei einem neuen Verlag zunächst im halbjährlichen Rhythmus erscheinen und zugleich auch über das Internet zugänglich sein.
Für die Anschubfinanzierung wird man sich um eine Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bemühen.